Nach einer Räumungsklage muss die türkische Tierschützerin Ayse Özdemir ihr Hundedorf mitsamt der 500 vierbeinigen Schützlinge übersiedeln. Gelingt dies nicht rechtzeitig, droht den Tieren der Tod. Denn die Türkei hat Streunerhunden den Kampf angesagt.
Ayse Özdemir ist Tierfreundin aus Leidenschaft. Neben ihrem Vollzeitjob betreibt sie ein Tierheim – sie nennt es „Hundedorf“ - mit etwa 500 Hunden und mehreren Katzen. Sie kümmert sich vor allem um jene Vierbeiner, die sonst niemand haben will, egal ob alt oder jung, krank oder mit Handicap. Ihre Arbeit hat sich längst herumgesprochen, sodass Dorfbewohner ihr mittlerweile schon Tiere einfach vor die Türe legen.
Ein Leben an der Belastungsgrenze
Obwohl Ayse Özdemir kaum Spenden erhält, kann sie das Hundedorf schon seit etwa sieben Jahren erfolgreich erhalten. Das geht nur, weil sie mitunter selbst für die Tiere kocht. Die Vierbeiner bekommen dann eine Mehlsuppe, um wenigstens irgendetwas im Magen haben. Ayse hat sich für die Tiere längst hoch verschuldet, ihre Gläubiger sind die Tierklinik und mehrere Futterlieferanten. So viel sie kann, stottert sie monatlich ab. Mittlerweile gibt auch ihr eigener Körper immer öfter nach, auch ihr Ehemann hat stressbedingt schon gesundheitliche Probleme.
Tötungsgesetz hat Lage verschärft
Seitdem die Türkei jedoch das neue Gesetz zur Erleichterung der Streunertötungen erlassen hat, spitzte sich die Lage noch mehr zu. Alle Straßentiere werden eingefangen und umgebracht. Ayses Hundedorf befindet sich auf einem Gemeindegrundstück neben einem staatlichen Tierheim, wo sich grausame Szenen abspielen. Dort zerfleischen sich die Vierbeiner vor lauter Hunger gegenseitig, obwohl Futter zur Verfügung stehen würde. Ayse beschloss, die Missstände zu filmen und anzuprangern – sie wollte nicht wegsehen.
Räumungsklage mit knapper Frist
Die Konsequenz: Die Tierfreundin erhielt eine Räumungsklage sowie ein Verbot, im staatlichen Tierheim nach dem Rechten zu sehen. Ein neues Grundstück für ihr Hundedorf wurde bereits gefunden, und sogar Spenden für die geforderten sechs Monatsmieten konnte Ayse erfolgreich sammeln. Doch von den Behörden fühlt sie sich schikaniert – so soll es etwa keine Genehmigung dafür geben, eine Straße zum Grundstück zu bauen. Auch ein Zaun fehlt noch.
Spenden dringend erbeten
Die Delogierung von der alten Adresse wurde auf den 1. September aufgeschoben – wenn die Hunde und Katzen bis dahin nicht an die neue Adresse gezogen sind, droht ihnen die Tötung. Laufend werden Ayse neue Tiere vor die Türe gelegt. Ihre Unterstützer sammeln jetzt für Hütten, Futter, Wassertank, Zaun, Tierarztkosten und vieles mehr. In einer Facebook-Gruppe wird die Spendenaktion koordiniert, es finden sich auch Belege zu den einzelnen Posten.
Spendenkonto
„Verein Freunde der Tierecke“
Kennwort: Türkei
IBAN: AT93 6000 0000 9211 1811
BIC: BAWAATWW
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