Ein renommierter Schmuckhändler aus Linz ist insolvent. Nach einer gescheiterten Expansion, sinkenden Umsätzen und steigenden Kosten blieb nur der Gang zum Insolvenzgericht. 54 Gläubiger und mehrere Mitarbeiter sind betroffen. Jetzt soll ein radikaler Sparkurs das Ruder herumreißen.
Am 9. Juli 2025 wurde über das Vermögen der Buck Handels GmbH mit Sitz in der Wegscheiderstraße 3 in Linz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Linz eröffnet.
630.000 Euro Schulden
Aktuell sind drei Mitarbeiter betroffen. Insgesamt zählt das Verfahren 54 Gläubiger. Die Vermögenswerte (Aktiva) des Unternehmens belaufen sich auf rund 370.000 Euro, während die Verbindlichkeiten (Passiva) etwa 630.000 Euro betragen. Forderungen können ab sofort über den Kreditschutzverband KSV1870, der die Gläubiger vertritt, bis spätestens 26. August 2025 angemeldet werden.
Stark gesunkene Umsätze
Bereits im Jahr 2021 hatte das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit über den bestehenden Standort im Linzer Infra-Center hinaus ausgeweitet und eine zusätzliche Filiale in der Pfarrgasse 2 in Wels eröffnet. Diese wurde jedoch im Jahr 2024 aufgrund anhaltend negativer Betriebsergebnisse wieder geschlossen. Die Insolvenz begründet sich laut Unternehmensangaben vor allem durch die stark gesunkenen Umsätze im unteren und mittleren Preissegment des Uhren- und Schmuckhandels, was insbesondere auf die allgemeine Teuerung und das veränderte Konsumverhalten zurückgeführt wird.
Fortführung geplant
Trotz der finanziellen Schwierigkeiten ist eine Fortführung des Betriebs vorgesehen. Geplant ist zunächst ein geordneter Abverkauf der vorhandenen Warenvorräte. Anschließend soll das Unternehmen in deutlich reduzierter Form als Fachgeschäft für Uhren- und Schmuckservice weitergeführt werden. Im Zuge des Sanierungsverfahrens wird den Gläubigern ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent angeboten, die innerhalb von zwei Jahren ausbezahlt werden soll.
Petra Wögerbauer vom KSV1870 betont, dass die Insolvenzverwalterin prüfen werde, ob eine Weiterführung des Unternehmens möglich ist, ohne dabei zusätzliche Schäden für die Gläubiger zu verursachen. Mit der Abwicklung des Verfahrens wurde Mag. Elisabeth Huber, Rechtsanwältin in Linz, betraut.
Gläubigerversammlung am 9. September
Die erste Gläubigerversammlung samt Berichtstagsatzung ist für den 9. September 2025 am Landesgericht Linz angesetzt. Am 21. Oktober 2025 soll dort auch über den vorgeschlagenen Sanierungsplan verhandelt und abgestimmt werden. Der KSV1870 weist abschließend darauf hin, dass die Angaben des Unternehmens bislang noch nicht abschließend geprüft werden konnten.
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