Polizei als Retter

Gekenterter Ruderer trieb in 10 Grad kalter Donau

Oberösterreich
15.11.2022 19:00

Dramatische Szenen spielten sich am Montagnachmittag auf der Donau im Bereich der Nibelungenbrücke ab. Der Kapitän eines Frachtschiffes meldete über Schiffsfunk, dass eine Person in Richtung Neue Eisenbahnbrücke abgetrieben wird. Das Team der Wasserpolizei Linz kam dem Ruderer mit dem neuen Einsatzboot „Lentia“ zu Hilfe.

„Es war eine glückliche Fügung, dass wir gerade mit dem Polizeiboot ,Lentia‘ auf Höhe der Autobahnbrücke im Außendienst waren. Wir sind sofort zu dem im Wasser treibenden Ruderer gefahren“, berichtet Stefan Dirisamer von der Wasserpolizei. Die Herausforderung für die „Lentia“-Besatzung – neben Dirisamer noch Regina Haider, Stefan Mayrhofer und Karl Mitzka – bei der Rettung des 63-jährigen Ruderers aus Eidenberg: Die Wassertemperatur der Donau beträgt derzeit nur frostige 10 Grad.

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Zum Glück hat der Kapitän des Frachtschiffes den Ruderer gesehen, reagiert und so die Rettungskette rasch in Gang gesetzt.

Stefan Dirisamer, Wasserpolizei Linz

„Der Sportler hatte durch die starke Sonnenreflexion einen Frachter zu spät bemerkt“, erzählt Dirisamer. Beim Versuch, dem Schiff auszuweichen, touchierte er mit dem Ruder die Außenbordwand. Das brachte ihn zum Kentern. Die vom Schiff erzeugten Wellen trieben ihn dann in die Fahrrinne in der Donaumitte. Der 63-Jährige klammerte sich an sein Boot, rutschte aber immer wieder ab. Durch Winken versuchte er, Passanten am Ufer auf sich aufmerksam zu machen. Stefan Dirisamer: „Der Kapitän des Frachters hat ihn zum Glück gesehen, richtig reagiert und mit seinem Funkspruch schnell die Rettungskette in Gang gesetzt.“

Nach Bergung setzte Mühlviertler seine Fahrt fort
Durch die Wasserpolizei wurde das Boot gesichert und der Ruderer zur Bergeplattform gebracht, wo er aus dem Wasser geholt wurde. „Er war völlig durchnässt und wurde durch das Rote Kreuz erstversorgt.“ Es wurden keine Verletzungen festgestellt - und der Mühlviertler - der von Linz nach Ottensheim gerudert war und sich auf dem Rückweg befand - bewies Sportsgeist: Es setzte seine Fahrt bis zum Bootshaus in Linz fort.

Für die Retter war die Bergung eine Premiere. Aufgaben der Wasserpolizei sind im Polizeialltag die Kontrolle der Schifffahrt von Ybbs bis zur bayrisch-österreichischen Grenze.

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