Seit 40 Jahren hegen und pflegen 52 Pächter ihren Schrebergarten in Urfahr. Doch nun ziehen dunkle Wolken auf, denn vor allem die Pläne für das Uni-Viertel machen den Menschen Sorgen. Die „Krone“ war für einen Lokalaugenschein vor Ort.
Kleine Holzhäuschen, großzügige Grünflächen, der Name etwas sperrig – der Kleingartenverein Linz-Ost, Sektion Franz Josef, ist ein echtes Schmuckstück im Osten Urfahrs mit Blick auf den Pöstlingberg. Seit genau 40 Jahren gibt es die Schrebergärten nun. Doch derzeit ist die Stimmung der Menschen getrübt. An die Mühlkreisautobahn hat man sich gewöhnt, die Anschlussstelle Linz-Auhof, die gerade gebaut wird, nimmt man zur Kenntnis, aber nun soll auch noch die neue Digital-Uni IT:U direkt an die westliche Grenze gebaut werden.
Nicht geschliffen, aber eingezwängt
Die Stadt sicherte den Kleingärtnern zwar zu, dass die betreffenden Flächen auch in Zukunft für die Kleingartensiedlung vorgesehen seien, die Angst bleibt bei den 52 Pächtern. Für Helga Pühringer (70) ist der Garten seit 40 Jahren eine zweite Heimat. Ihre Kinder und die Enkerln genießen das kleine Stück grün. „Aber wer weiß, was in ein paar Jahren ist. Meine Kinder wollen den Garten übernehmen“, sagt sie. Mario Aner (53) hat mit seiner Familie seit 14 Jahren den Garten – und einiges an Geld investiert. „Natürlich bin ich froh, dass uns zugesichert wird, dass wir bleiben dürfen. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt“, sagt er.
„Das ist ein Stich ins Herz“
Weniger entspannt ist Mario Mair (60). „Ich habe mir mit meiner Gattin im Juni 2022 einen lang gehegten Traum erfüllt und einen Kleingarten gepachtet“, erzählt er. Ein Jahr später haben die Arbeiten an der Anschlussstelle begonnen, der viele Staub macht derzeit allen Bewohnern zusätzlich Arbeit. Mair aber ärgert sich viel mehr über die Pläne für die Digital Uni. „Das jetzt seit kurzer Zeit das Vorhaben des Landes und der Stadt Linz vorliegt, die Fläche des gesamten ,Grüngürtels Linz Auhof’‘ in Bauland umzuwidmen, ist für uns wie ein Stich ins Herz“, sagt er.
Einige der Schrebergärtner überlegen sich schon, einer Bürgerinitiative beizutreten, die den Bau der Universität noch verhindern will.
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