Urlaub, Krankenstand, Arbeitnehmerschutz: Susanne Rosenkranz (FPÖ) setzt sich für die soziale Absicherung von Menschen mit Behinderungen ein, die in Therapiewerkstätten arbeiten. Auch ein Betroffener zeigt auf, wo die Probleme im System liegen. . .
Erst trat FPÖ-Stadträtin Susanne Rosenkranz im September bei der Gemeinderatswahl in Krems an, dann stieg ihr Ehemann Walter in das Rennen um die Hofburg ein. Die Monate des Wahlkampfs sind im Hause Rosenkranz nun zwar vorbei – Politik wird aber eben nicht nur vor dem Urnengang gemacht. Heute wie damals setzt sich Susanne Rosenkranz auch für jene Menschen ein, deren Stimme im Alltag nicht so laut gehört wird – jene von behinderten Menschen.
Soziale Absicherung statt geringes „Taschengeld“
Konkret fordert sie eine Erhöhung des „Taschengeldes“, vor allem aber mehr soziale Absicherung für all jene, die einen Platz in einer Beschäftigungstherapiewerkstatt bekommen. Die Situation von Menschen mit Behinderung und einer Leistungsfähigkeit unter 50 Prozent sei laut Rosenkranz „mehr als frustrierend“. „Wenn sie überhaupt einen Platz in einer Beschäftigungstherapiewerkstatt bekommen, dann sind sie auf ein Taschengeld zwischen 20 und 200 Euro pro Monat angewiesen“, erklärt Rosenkranz. Angestellt werden die Betroffenen jedoch nicht. Eben das sei auch für die Angehörigen belastend. „Was passiert mit meinen Kindern, wenn es mich nicht mehr gibt? Wie sollen sie sich das Leben überhaupt leisten können?“, fragen sich die Eltern Betroffener.
Fest steht für Rosenkranz zumindest, dass man den Therapieeinrichtungen keinen Vorwurf machen könne. „Sie geben nur weiter, was sie von den zuständigen Stellen bekommen. Es ist aber eine Schande, dass man diese Verantwortung herumschiebt und behinderten Menschen kein selbstbestimmtes Leben ermöglicht“, urteilt sie. Recht gibt ihr dabei Harald Scheibenpflug, der selbst in der Kremser Caritas-Werkstatt gearbeitet hat. „Wir müssen von mehr als dem bisschen Taschengeld leben können – und das auch in der Pension“, bringt er ein weiteres Problem auf den Punkt.
Volksanwaltschaft wurde aktiv
Die FPÖ-Politikerin fordert daher Arbeitnehmerschutz, Urlaub, Krankenstand sowie einen Pensionsanspruch für Betroffene. Sogar die Volksanwaltschaft hat dazu bereits einen Sonderbericht abgefasst und diesen den Landtagen zur Verfügung gestellt. „Leider ist bisher nichts passiert. Alle kennen das Problem. Es wäre an der Zeit, es zu lösen“, fordert Rosenkranz.
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