Es herrscht Schock, aber auch Wut nach den wüsten Ausschreitungen in der Nacht auf Allerheiligen: Wie berichtet, hatten sich in gleich mehreren Städten Österreichs junge Menschen ihrer Zerstörungswut hingegeben. Passanten und die Polizei gerieten ebenfalls ins Visier, der entstandene Schaden ist enorm. Besonders der - vorab verabredete - Gewaltexzess in Linz sorgt für Entsetzen: Den Tätern drohen nun ernste Folgen.
Szenen wie aus dem Kriegsgebiet spielten sich in der Nacht auf Allerheiligen im ganzen Land ab. Wilde Randale mit Waffen unterschiedlichster Art und darauffolgende Massenverhaftungen ließen Augenzeugen und die gesamte Öffentlichkeit sprachlos zurück.
Herausstechend: die Randale in der Linzer Innenstadt. Rund 200 Jugendliche hatten dort Chaos und Zerstörung angerichtet, sogar mit Böllern und Glasflaschen wurden Passanten und auch die einschreitenden Polizisten, die mit einem Großaufgebot samt Einsatzkommando Cobra im Einsatz waren, beworfen. Besonders erschreckend: Die Teenager hatten sich zum Gewaltexzess auf der Plattform TikTok via Internet verabredet.
„Mit Böllern und Steinen beworfen“
„Kollegen wurden bedrängt und teilweise mit Böllern sowie Steinen beworfen“, berichtete Einsatzleiter Michael Hubmann, der eine eher durchwachsene Bilanz nach der Linzer Halloween-Nacht zog. „Um die Lage letztendlich unter Kontrolle zu bringen, wurden die Randalierer eingekesselt.“
Es gab 130 Anzeigen sowie mehrere Festnahmen. Bereits jetzt steht fest: Der Großteil der Randalierer - junge Männer aus Tschetschenien, Syrien und Afghanistan - befindet sich unter dem Mantel der Schutzbedürftigkeit im Land. Für diese Tätergruppe soll es aber jetzt gehörig eng werden. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) kündigte im Interview mit der „Krone“ die volle Härte des Gesetzes an. „Natürlich werden wir dementsprechende Maßnahmen setzen. Vor allem in Linz sehe ich eine große Notwendigkeit für ein rasches Handeln“, so Karner. Man werde umgehend einen Sicherheitsgipfel einberufen und mit den Asylaberkennungsverfahren starten, so das Fazit.
Karner: „Asylstatus infrage stellen“
„Wir werden in allen Fällen die Hintergründe genau prüfen und im Ernstfall auch den Asylstatus infrage stellen. Gewalttäter haben hierzulande überhaupt nichts verloren und müssen auch damit rechnen, schlussendlich abgeschoben zu werden“, betonte der Innenminister. „Die Sicherheit der Bürger hat oberste Priorität und wir lassen uns von den Unruhestiftern nicht auf der Nase herumtanzen.“ Für zahlreiche Opfer der Randale geht dieser Vorschlag nicht weit genug. Im Gespräch unter vier Augen werden zudem auch lange Haftstrafen gefordert.
Auch in Klagenfurt blieb mancherorts kein Stein auf dem anderen. Dort hatte eine Gruppe Jugendlicher vor einem Haus randaliert, ein Auto beschädigt und die Bewohner wüst bedroht. Unglaublicher Grund: Die verkleideten Jugendlichen bekamen nichts Süßes, nachdem sie an der Tür geläutet hatten. In Niederösterreich musste zudem eine ganze Partyhalle evakuiert werden. 23 Gäste erlitten wegen versprühten Pfeffersprays handfeste Verletzungen. In Graz endete ein Streit vor einer Disco mit der Attacke auf einen Polizisten. Dem Täter droht Haft.
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.