Didi Mateschitz hat fast nie Interviews gegeben. Das machte ihn als potenziellen Gesprächspartner umso anziehender, und deshalb habe ich in den letzten 30 Jahren immer wieder angefragt. Als 2003 sein „Hangar-7“ am Salzburger Flughafen eröffnet wurde, stimmte „Mister Red Bull“ einem „Krone“-Interview im Vorfeld zu.
Nicht persönlich, das haben zum 30-Jahre-Jubiläum von Red Bull im Frühjahr 2017 Hubert Patterer und Gerhard Nöhrer von der „Kleinen Zeitung“ geschafft. Nein, es sollte nur telefonisch sein. Skype und Zoom und „Tape a call“ gab’s damals noch nicht. Und so saß ich eines späten Augustabends in meinem Büro in der Wiener Muthgasse und wartete auf seinen Anruf.
Ich hatte mir alles Mögliche zurechtgelegt rund um den geheimnisvollen Milliardär. Vor allem wollte ich über den Traum vom Fliegen mit ihm reden. Ich wusste, dass er eine 50 Jahre alte Piper Supercup besaß, und damit begann ich das Gespräch. Mateschitz erzählte, dass er dieses langsame, gelbe Flugzeug, wenn er sentimental sei, „mein Postbus“ nannte und dass er mit der Piper Forstwege, Mountainbike-Strecken und Gipfelkreuze auskundschaftete.
Am meisten berührte mich seine Antwort auf die Frage, wann er den Traum vom Fliegen das erste Mal geträumt habe. „Als Kind in den Bergen“, erzählte er. „Wenn sich in der Nähe des Gipfels die Dohlen ohne einen Flügelschlag in der Luft halten, dann ist für mich Freiheit spürbar.“
Das zu tun, was man möchte, diese Freiheit lebte er.
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