Im ÖBB-Rahmenplan

Keine Gütertrasse für Kärnten: Jetzt droht Anzeige

Kärnten
26.10.2022 18:35

Trotz einer Milliardeninvestition wollen die ÖBB keine Güterbahntrasse abseits des Wörthersees umsetzen. Politiker sind verärgert, Bürgerinitiative droht mit einer Anzeige!

Insgesamt 19 Milliarden Euro werden laut Rahmenplan bis 2028 in die ÖBB-Infrastruktur investiert. Dabei ist die Fertigstellung der Koralmbahn sowie auch der Ausbau des Güterterminals in Fürnitz berücksichtigt. Doch die seit Jahren geforderte Güterbahntrasse, die den Bahnlärm entlang der Wörtherseegemeinden und Villach reduzieren soll, wurde im Rahmenplan völlig ignoriert.

Und das regt in Kärnten gewaltig auf. In diesem Fall sind sich sogar Politiker verschiedener Fraktion einig. Für Landeshauptmann Peter Kaiser ist diese Vorgehensweise unverständlich: „200.000 Menschen und Hunderte Tourismus- und Gastrobetriebe sind vom Bahnlärm geplagt. Diese Entscheidung der ÖBB nehme ich nicht zur Kenntnis.“ Kaiser werde daher weitere Initiativen setzen und Gespräche suchen, bis die ÖBB entsprechende Planungen für eine vom Personenverkehr abgetrennte Güterbahntrasse aufnehme.

Zitat Icon

Wir brauchen eine Güterbahntrasse und die Fertigstellung der Koralmbahn von Klagenfurt bis zur italienische Grenze.

Herbert Zankl-Omann, Stop Bahnlärm

FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann fügt verärgert hinzu: „Lärm macht krank. Aber leider fährt Wien weiter über Kärnten drüber.“ Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig: „Das Wegschauen von Ministerin Leonore Gewessler ist unerträglich.“ Schuschnig lädt die grüne Ministerin sogar ein, in einem Haus entlang der lauten Bahnstrecke zu schlafen. „Wenn sie von den Zügen wiederholt aus dem Schlaf gerissen wird, hat sie genug Zeit, ihre Meinung zu ändern.“

Nationalratsabgeordneter verwundert
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer: „Seit Jahren werden Resolutionen und Petitionen verfasst und nach Wien geschickt, die bis jetzt aber nichts gebracht haben. Es muss endlich etwas passieren.“ Verwundert zeigt sich auch der Villacher Nationalratsabgeordnete Peter Weidinger: „Das ist überraschend. Wir werden aber weiterhin für diese Gütertrasse kämpfen.“

Bürgerinitiative droht mit Anzeigen
Vor allem die Bürgerinitiative Stop Bahnlärm ist empört über den ÖBB-Investitionsplan und droht nun sogar mit einer Anzeige: „Wir werden nicht ernst genommen, werden deshalb die ÖBB und die Bundesregierung bei Gesundheitsämtern anzeigen und hoffen stark auf Hilfe seitens des Landes! Am liebsten wäre uns, wenn das Land diese einbringen würde.“ Seitens der ÖBB gab es am Mittwoch keine Stellungnahme.

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