Russen wappnen sich

„Wagner-Linie“ soll ukrainische Panzer aufhalten

Ukraine-Krieg
22.10.2022 20:57

Moskautreue Truppen in der Ostukraine bereiten sich offenbar auf einen weiteren ukrainischen Vormarsch vor. Satellitenfotos zeigen, dass außerhalb der von Russland besetzten Kleinstadt Hirske im Gebiet Luhansk eine Befestigungsanlage errichtet wurde. Gebaut haben die Verteidigungslinie offenbar Söldner der Gruppe Wagner. Sie soll ukrainische Panzer aufhalten, weist aber eklatante Schwächen auf.  

Die vier Reihen von Betonpyramiden sollen die ukrainischen Truppen daran hindern, weiter nach Osten vorzudringen. Die Frontlinie rückt dabei immer näher. Zuletzt wurden sowohl von ukrainischer als auch russischer Seite Kämpfe westlich von Lyssytschansk gemeldet - nur etwa 25 Kilometer Luftlinie von Hirske entfernt.

Panzersperren und Graben
Hinter den Panzerabwehrstellungen wurde ein großer Graben ausgehoben, wie der Sender CNN auf Grundlage von Satellitenbildern des Unternehmens Maxar Technologies berichtete. Zusätzliche Satellitenbilder der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zeigen, dass der Grabenaushub in zwei Teilen erfolgte: Der erste Grabenabschnitt wurde ab dem 25. September ausgehoben, der zweite zwischen dem 30. September und dem 5. Oktober.

Russische Medien tauften die Befestigungslinie in Anlehnung an die russische Söldnergruppe „Wagner-Linie“. Laut „Zvedza TV“, dem Medienorgan des russischen Militärs, handelt es sich um eine „zweite Verteidigungslinie“ für den Fall, dass die Ukrainer versuchen sollten, in dem Gebiet durchzubrechen.

Anlage ist kaum zwei Kilometer lang
Die Befestigung könnte durchaus zur Abwehr eines Frontalangriffs beitragen, hat aber nur einen Fehler: Sie ist nur 1,6 Kilometer lang. Es hindert die ukrainischen Streitkräfte also nichts daran, die Befestigungsanlagen einfach zu umfahren.

Laut russischen Medienberichten plant die Wagner-Gruppe ihre Verteidigungslinie noch deutlich auszubauen. Sie soll dann von Kreminna im Norden bis Switlodarsk im Süden reichen. Eine derart lange Befestigungsanlage würde sich über mehr als 200 Kilometer erstrecken. Weitere von CNN geprüfte Satellitenbilder zeigten allerdings keine entsprechenden Bauarbeiten entlang des Verlaufs, den die „Wagner-Linie“ angeblich nehmen soll.

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