Bürgerliste

Das Personal-Karussell dreht sich weiter

Kommt Anna Schiester als Stadträtin?

(Bild: Tröster Andreas)

Wer übernimmt den ungemütlichen Stadtrat-Posten? Heute steht fest, wer Martina Berthold in der Stadt Salzburg nachfolgt.

Mein linker Platz ist leer, da wünsche ich mir...“ Diesen Spruch vervollständigt die grüne Bürgerliste heute, wenn sie den Nachfolger für die scheidende Stadträtin Martina Berthold präsentiert. Fünf Kandidaten kommen dabei in Frage. Die besten Chancen werden Gemeinderätin Anna Schiester eingeräumt. Sie hat eigentlich Ambitionen in den Landtag zu wechseln und gab zuvor bekannt, sich für einen Listenplatz zu bewerben. Mit ihr als Stadträtin wären alle Toppositionen der Grünen mit Frauen besetzt, was in der Parteibasis allerdings teilweise nicht so gut ankommt.

(Bild: Tröster Andreas)

(Bild: Tröster Andreas)

Eine weitere Möglichkeit wäre die Besetzung des Postens mit Klubobfrau Ingeborg Haller. Das gilt unter Insidern aber als unwahrscheinlich. Denn für Stadträte gilt ein Berufsverbot und Haller ist im zivilen Leben als Rechtsanwältin recht erfolgreich.

Für den Stadtratsposten kommen auch Kultursprecher Markus Grüner-Musil, Lukas Bernitz und Bernhard Carl in Frage. Um Carl ist es in den vergangenen Monaten ruhig geworden, daher gelten dessen Ambitionen als überschaubar. Die Frage wird auch lauten: Wer will sich dem täglichen Kampf des Proporzsystems mit einer starken ÖVP unter Stadtchef Harald Preuner stellen? Berthold hatte sich da zu einer regelrechten Nervensäge für Preuner entwickelt und selten einen Millimeter nachgeben. Der ständige Kampf um notwendige Budget-Mittel kann dabei aufreibend sein.

Berthold wechselt, wie berichtet, ins Land und wird Grüne Landessprecherin, Landeshauptmann-Stellvertreterin und für die Ressorts Soziales, Pflege, Umwelt und Kultur zuständig. Grund für den Wechsel ist der Rücktritt von Heinrich Schellhorn wegen des Pflege-Skandals.

Die Übergabe im Land wird bei der Haussitzung des Landtags am 9. November erfolgen. Für Berthold bleibt somit kaum Zeit sich einzuarbeiten. Gerade im Pflege-Skandal ist rasches Handeln nötig. Auch der neue Stadtrat muss schnell eingearbeitet sein. Wichtige Bau-Projekte, etwa bei Schulen, müssen umgesetzt werden.