Alles wird teurer

Immer mehr Gemeinden sitzen in der Kostenfalle

Oberösterreich
15.09.2022 07:08

Alles wird teurer, das spüren die Menschen immer öfter. Doch die Preisspirale reißt auch die Gemeinden und Städte in Oberösterreich mit. Die „Krone“ hat sich umgehört.

„Wir müssen damit rechnen, dass im kommenden Jahr die Zahl der Abgangsgemeinden steigen wird – derzeit sind es weniger als 50“, sagt der neue Gemeindebundpräsident und Bürgermeister von Schlatt, Christian Mader. Für seine Gemeinde hat er schon im Februar einen neuen Stromliefervertrag über drei Jahre abgeschlossen – der Preis stieg von fünf Cent auf 25 Cent je Kilowattstunde. „Aber wir können zumindest kalkulieren.“

Mehrkosten in Millionenhöhe
In Grieskirchen weiß Bürgermeisterin Maria Pachner noch nicht, wie es weitergeht. Bis Ende des Jahres läuft der Fünf-Cent-Vertrag, dann muss europaweit ausgeschrieben werden. Man rechnet mit bis zu 1,15 Millionen Euro Mehrkosten für Gas und Strom: „Aus eigener Kraft ist das nicht mehr finanzierbar.“

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Die steigenden Kosten müssen die Gemeinden weitergeben

Gemeindebundpräsident und Bürgermeister von Schlatt, Christian Mader

Polit-Streit um Kanalgebühr
So gibt es etwa derzeit in Zwettl an der Rodl ein Polit-Geplänkel, da „der Kanal“ um 6,4 Prozent teurer wird. Die SPÖ wettert, weil das Land einen Gebührenstopp verkündet hatte. „Doch der gilt nur, wenn man über der 5,11-Euro-Marke je Kubikmeter liegt. Wir liegen sogar unter den Mindestgebühren und müssen als Abgangsgemeinde erhöhen, weil wir sonst den Härteausgleich des Landes verlieren würden“, hält Ortschef Roland Maureder dagegen - es gehe um knapp 100.000 Euro. Die Indexsteigerung hätte 9,3 Prozent Erhöhung erlaubt, aber mit 6,4 Prozent rechne sich der Betrieb des Kanals.

Es gibt auch Gebührensenkungen
In Steinerkirchen gibt’s sogar eine Gebührensenkung: „Wir haben in diesem Sektor gut gewirtschaftet, können einen Teil des Darlehens für den Kanalbau vorzeitig tilgen und die Gebühren pro Einwohner um 12 Prozent, bei Kindern unter 15 Jahren um 50 Prozent senken“, sagt Vizebürgermeister Stefan Rath. Im Ort wird nicht nach Verbrauch, sondern nach Personen abgerechnet. Eine Familie mit zwei Kindern erspart sich 262,36 Euro pro Jahr.

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