„Religion beleidigt“

Iran macht Rushdie für Attentat verantwortlich

Ausland
15.08.2022 10:50

Der Iran macht Salman Rushdie selbst und dessen Anhänger für den Messerangriff auf den weltbekannten Autor verantwortlich. Meinungsfreiheit rechtfertige nicht Rushdies Beleidigungen von Religion in seinen Werken, so der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani.

Über den Angreifer von Rushdie habe er nur die Informationen, die den Medien zu entnehmen seien.

Es soll sich um den 24-jährigen Hadi M. handeln, der in sozialen Medien Kontakt zu iranischen Revolutionsgarden gehabt haben soll. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass der Iran an der Organisation oder Durchführung des Angriffs beteiligt gewesen sei.

Dem 75-jährigen Autor geht es unterdessen besser. „Trotz seiner schwerwiegenden und lebensverändernden Verletzungen bleibt sein üblicher kämpferischer und aufsässiger Sinn für Humor intakt“, gab sein Sohn Zafar Rushdie am Sonntag bekannt. Rushdie sei nicht mehr an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Zudem habe er einige Worte sprechen können.

Video: Gesundheitszustand von Rushdie hat sich verbessert

Rushdie war am Freitag bei einer Veranstaltung in Chautauqua im Westen des US-Bundesstaats New York von einem Mann angegriffen worden und wird seitdem in einem Krankenhaus im angrenzenden Pennsylvania behandelt. Der britisch-indische Schriftsteller wird seit Jahrzehnten von religiösen Fanatikern verfolgt, zu dem Angriff hat die Polizei aber noch kein Tatmotiv bestätigt.

US-Außenminister Antony Blinken kritisierte unterdessen den Iran. „Speziell staatliche iranische Einrichtungen haben über Generationen zu Gewalt gegen Rushdie aufgerufen, und staatliche Medien haben sich jüngst an dem Angriff auf sein Leben ergötzt“, erklärte er. Dies sei „verachtenswürdig“. Die USA und ihre Partner stellten sich solchen Bedrohungen entgegen.

Zuvor hatte der britische Premier-Kandidat Rishi Sunak Sanktionen gegen den Iran gefordert. Sunak sagte dem „Telegraph“ (Sonntag), der Angriff müsse ein „Weckruf für den Westen“ sein und spreche dafür, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation einzustufen.

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