Dubiose Flächendeals

Ein Bauernhaus im Pinzgau wirft viele Fragen auf

Salzburg
07.08.2022 06:00

Ist dieses Bauernhaus zentraler Punkt für mehrere zweifelhafte Grundstücksverkäufe im gesamten Pinzgau?

Ein Bauernhaus in Piesendorf, weithin als Walcherbachgut bekannt. Das Anwesen liegt auf einer Anhöhe, bietet einen herrlichen Ausblick. So idyllisch dieser Ort auch ist – für einige Personen könnte der Bauernhof noch zu einem gewaltigen Problem werden.

Das Walcherbachgut gehört dem Landwirten Peter Höller. „Krone“-Leser kennen seine Geschichte: Der Piesendorfer hatte in einer finanziellen Notlage eine 2,5 Hektar große Wiese neben seinem Hof über einen bekannten Notar verkauft. Dessen Lebensgefährtin ist mittlerweile Besitzerin der Grünfläche. Sie ist offenkundig keine Landwirtin. Dies wäre gesetzlich verpflichtend. Für die Behörden war dies jedoch kein Problem. Mehr noch: Die Frau war zeitweilig auch Besitzerin des Bauernhauses von Peter Höller. Der Pinzgauer kaufte das Anwesen jedoch im Jahr 2015 zurück.

Eine Genehmigung ohne gültigen Kaufvertrag?
Doch es sind nicht die einzigen Ungereimtheiten. Die Lebensgefährtin des Notars nutzte das Walcherbachgut als Nachweis, eine echte Landwirtin zu sein. Nur so konnte sie eine sechs Hektar große Liegenschaft im Oberpinzgau um 1,8 Millionen Euro kaufen. Das Walcherbachgut gehörte da allerdings schon längst wieder Peter Höller. Und: Die Behörden genehmigten den 1,8-Millionendeal offenbar bereits knapp ein Monat, bevor der alle Vertragsparteien den Kaufvertrag unterzeichnet hatten. Abgewickelt hat das Geschäft der zuvor genannte Notar. 

Justiz ermittelt gegen den Bezirkshauptmann
Das Land prüft die Vorgänge mittlerweile erneut, die Staatsanwaltschaft Linz ermittelt gegen den Pinzgauer Bezirkshauptmann. Er war zum Zeitpunkt vieler dubioser Verkäufe Vorsitzender der Grundverkehrskommission. Auch der Landesrechnungshof kritisierte in einem Bericht die mangelhafte Kontrolle von Grundstücksverkäufen im Pinzgau. Die SPÖ schaltete wegen der Vorgänge die Justiz ein – einige Landwirte schlossen sich an.

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