Wirbel in Bludenz

Zank statt Sommerloch in der Alpenstadt

Vorarlberg
06.08.2022 17:25

In Bludenz stehen derzeit Bürgermeister Simon Tschann und seine Volkspartei im Kreuzfeuer der Kritik. Zum einen, weil der Obmann der Stadt-VP trotz einer Verurteilung wegen übler Nachrede nicht an Rücktritt denkt. Und zum anderen erhebt eine ehemaliger städtischer Mitarbeiter schwere Vorwürfe.

Die Stimmung zwischen dem „Team Mario Leiter“ (SPÖ) und der Bludenzer Stadt-VP war noch selten von Herzlichkeit geprägt, seit einigen Wochen ist trotz der Sommerglut aber eine regelrechte Eiszeit eingebrochen. Auslöser für die neue Eskalationsstufe war die Verurteilung von Gerhard Krump, Obmann der ÖVP Bludenz, wegen Dirty Campainings. Krump hatte im Februar diesen Jahres im Bludenzer Blättle dem „Team Mario Leiter“ - tatsachenwidrig - Wahlbetrug vorgeworfen und die Rücktritte „aller Mitwirkenden“ gefordert. Nachdem er für diesen Angriff unter der Gürtellinie am LG Feldkirch wegen übler Nachrede verurteilt worden ist, verlangte wiederum das „Team Leiter“ personelle Konsequenzen. Davon wollte allerdings die Bludenzer ÖVP nichts wissen: Krump habe sich entschuldigt, damit sei die Sache erledigt, hieß es lapidar.

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Wir fordern ÖVP-Klubobmann Gerhard Krump und die Bludenzer Volkspartei mit Nachdruck auf, endlich Konsequenzen aus dem gerichtlich nachgewiesenen falschen Verhalten ihres Fraktionsvorsitzenden zu ziehen. Auch den ÖVP-Parteichef und Bürgermeister Simon Tschann fordern wir auf, diesem Treiben nicht länger tatenlos zuzusehen.

Berhard Corn, Team Mario Leiter

Bernhard Corn, Fraktionsobmann des „Team Leiter“, ist ob dieser „Nonchalance“ mehr als nur irritiert. Die städtische Volkspartei sei sich offenbar dem Ernst der Lage nicht bewusst: „Wo Unrecht geduldet und unlautere Methoden ohne jede Konsequenz hingenommen werden, da leidet die Integrität einer ohnehin schon von Vertrauensverlusten gebeutelten Berufsgruppe.“ Corn sieht vor allem Bürgermeister Simon Tschann in der Pflicht, dieser dürfe dem „Treiben nicht länger tatenlos zuzusehen“.

Auf Tschann sind die Roten aber auch aus einem anderen Grund derzeit nicht gut zu sprechen: So hat der ehemaligen Leiter der Stadtplanung die Stadt geklagt, unter anderem wirft er seinem Arbeitgeber Schikane vor - dem vorangegangen waren unterschiedliche Ansichten zwischen ihm und Bürgermeister Tschann bezüglich eines Bauprojekts. „Es spricht nicht gerade für die Verantwortlichen, dass wir von dieser Causa aus den Medien erfahren müssen. Nachdem die Angelegenheit bereits juristisch behandelt wird, hätte die Stadtvertretung längst vom Bürgermeister informiert wurden müssen. Es geht hier schließlich um massive Vorwürfe an die Stadt Bludenz als Arbeitgeber“, ärgert sich Bernhard Corn.

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