Asphalt abgelehnt

Radwege im Ötz- und Gurgltal noch „Stückwerk“

Tirol
05.08.2022 19:00

Die nagelneuen Radwege im Gurgl- und Ötztal weisen Lücken auf: Asphaltlücken. Die Naturschutzbehörde untersagt die Aufbringung, doch die Touristiker wollen im Sinne der Sicherheit weiter kämpfen.

Bewegte Zeiten ist Imst Tourismus aus der Vergangenheit gewohnt. GF Thomas Köhle, der den Tourismusverband in ruhigere Gewässer führte, zog es im Juni nach Ischgl. Eine bewegende Chance für Bernd Kiechl, wieder heimzukehren. Der Tarrenzer, der die Tourismuslehre in Imst absolvierte, Bachelor und Master am MCI nachschoss und dem Tourismus in der Ferne frönte, wurde aus 26 Bewerbern als Köhle-Nachfolger auserkoren.

Der neue Geschäftsführer Bernd Kiechl wurde gleich mit einem negativen Bescheid „eingeführt“ (Bild: Daum Hubert)
Der neue Geschäftsführer Bernd Kiechl wurde gleich mit einem negativen Bescheid „eingeführt“

Negativer Bescheid der BH Imst wegen Krabbeltieren
Der musste sich auch gleich mit dem leidigen Thema Radweg auseinandersetzen. Vor rund zwei Jahren wurde nämlich die „Tschirgantrunde“ eröffnet. Rund eine Million Euro investierte Imst Tourismus in den asphaltierten Radweg. Nach Fertigstellung sollte ein Radfahrverbot auf der Bundesstraße dafür sorgen, dass alle Pedalritter - auch die Rennradfahrer - den Radweg benutzen. Der hat aber einen Haken: Er ist nicht lückenlos asphaltiert!

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Wir wollten den rund 200 Meter langen Schotterabschnitt im Tarrenzer Weiler Dollinger nun asphaltieren, bekamen aber einen negativen Bescheid.

Bernd Kiechl, Geschäftsführer von Imst Tourismus

Die Umweltabteilung der BH Imst wirft nämlich ein scharfes Auge darauf, ob Fauna und Flora Schaden erleiden würden. Dies sei auf einem Teilstück Nähe Tarrenz der Fall. „Wir wollten den rund 200 Meter langen Schotterabschnitt im Tarrenzer Weiler Dollinger nun asphaltieren, bekamen aber einen negativen Bescheid“, sagt Bernd Kiechl, „die BH stützt sich auf ein Gutachten“. Es handle sich um Krabbeltiere, die den Weg überqueren, mehr wollte Kiechl nicht verraten. Man werde nun in einer Stellungnahme neue Argumente formulieren. Ziel sei der Status eines „Öffentlichen Interesses“.

Ötztaler fragen sich, ob „erst was passieren muss“
„Muss zuerst was passieren, wenn die Rennradler auf die Straße ausweichen?“, fragt sich der Ötztaler Tourismusdirektor Oliver Schwarz. Trotz des jahrelangen Einsatzes und unzähliger Einreichungen sind immer noch mehrere Abschnitte - in Summe etwa ein Drittel - des kürzlich eröffneten und stark frequentierten Radweges ins Ötztal ohne Asphalt. Die Begründung der Imster Umweltabteilung für die Ablehnung sei für jeden Abschnitt eine andere. Der kürzliche Sieg vor dem Landesverwaltungsgericht nach drei Jahren Kampf betreffe lediglich ein Teilstück. Man werde aber weiter „fleißig einreichen“.

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