Ab sofort zu sehen

Perle Pop-Up: Regionale Kunst mit Nachhaltigkeit

(Bild: Zeynep Atis)

Wer durch die Stadt spaziert bemerkt es ohnehin schon länger - Pop-Up-Shops erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und verstreuen sich querbeet über alle Bezirke. Ein ganz besonders interessanter ist ab sofort und noch bis zum 30. August in der Gumpendorfer Straße 66 beheimatet. Unter dem Banner „Perle Pop-Up“ verkaufen zehn junge Frauen mit unterschiedlichen Kunsthandwerken einen Monat lang ihre kreativ erzeugten Produkte und zeigen dabei, dass weder der Fantasie, noch dem Können Grenzen gesetzt sind.

„Jede Künstlerin bekommt genug Ausstellungsplatz im Shop, bei dem die Ware bestmöglich exponiert wird und ist Teil unserer Marketing-Maßnahmen“, so die beiden Co-Organisatorinnen Karolina Pelc und Belinda Kröll, „schließlich geht es bei uns um das Miteinander und nicht um Konkurrenz.“ Unter den teilnehmenden Marken befindet sich u.a. Rainbowthiefglass (Art-Deco-Glas), Soapy Sunday (vegane Seifen), Enigma Of Eden (Schmuck aus Naturmaterialien) oder Teardrop Ceramics (Keramik). Hinter den unterschiedlichen Produkten stehen starke Frauen mit großem Talent und eigene Geschichten, die man am besten selbst vor Ort erfährt.

Den nötigen Mut auftreiben
Die Teilnehmerinnen werden an unterschiedlichen Tagen persönlich anwesend sein und können die Motive und Hintergründe ihrer Kunst allen Interessierten detailliert näherbringen. „Handwerkskunst schwindet durch den Aufschwung der Industrialisierung, Globalisierung und nun auch Digitalisierung schon seit Jahrzehnten.“ Es geht den Frauen nicht nur um das Kunsthandwerk, sondern auch um das Ausstrahlen von Selbstständigkeit und Feminismus. „Vor allem als Frau ist es schwer, den Mut aufzubringen um die eigene Kunst nicht nur daheim als Hobby zu betreiben, sondern auch einer Gruppe von Menschen zu präsentieren. Wir wollen uns gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Wir wollen eine Community bilden, uns austauschen und networken.“

„Perle Pop-Up“ dient nicht zuletzt als leistbare Plattform, um ein Zeichen gegen die oft überteuerten Standgebühren bei den unzähligen Designmärkten der Stadt zu setzen. Zudem können sich die Teilnehmerinnen in ihrem Geschäft frei bewegen und müssen sich nicht mit einem Gros an Konkurrenz auseinandersetzen. Der Community-Gedanke des Projekts bringt den Künstlerinnen nicht nur mehr Reinerlös bei verkauften Exemplaren, sondern dient auch als weibliche Vernetzungsplattform. Nachhaltigkeit und Regionalität der Produkte inklusive. „Vor allem Riesenkonzerne wie Amazon lassen die Konsumenten schnell vergessen, woher die Ware eigentlich kommt und wer diese hergestellt hat.“

Zukunft erwünscht
Eine Fortführung der guten Idee ist nicht ausgeschlossen. „Natürlich würden wir uns riesig freuen, wenn das Pop-Up so erfolgreich wird, dass wir es wieder veranstalten können. Allerdings hängt das von vielen weiteren Faktoren ab. Etwa ob wir genug Zeit haben und wieder eine gute Location finden. Alle Teilnehmerinnen haben wahnsinnig viel in der Vorbereitungszeit geleistet und zusammengeholfen. Wir waren darauf eingestellt, dass es viel Arbeit sein wird, jedoch war es im Endeffekt um einiges mehr als erwartet. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn das “Perle Pop-Up„ in Zukunft nochmals stattfinden und kreative Frauen zusammenbringen kann.“

Ab sofort in Wien
„Perle Pop-Up“ ist ab jetzt bis 30. August in der Gumpendorfer Straße 66 zu finden. Die Vernissage findet am 5. August um 18 Uhr statt, die Öffnungszeiten des Stores sind von Montag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 18 Uhr. Weitere Infos findet man auf Instagram unter perlepopup, rainbowthiefglass, teardropceramics, enigmaofeden und Co.