Zwischenbilanz zeigt

OMV: Gazprom liefert Hälfte der bestellten Menge

Österreich
21.07.2022 18:56

Russland hat Wort gehalten - nach einer zehntätigen Wartungspause fließt nun wieder Gas über die Pipeline Nord Stream 1 in Richtung Österreich. Jedoch weiterhin deutlich weniger als bestellt: Laut OMV hat Gazprom zwar seine gestern angekündigten Liefermengen tatsächlich eingehalten, das entspricht jedoch immer noch nur der Hälfte des bestellten Gases.

Konkret floss am Donnerstag in etwa genau so viel Gas, wie auch vor der zehntägigen Wartung der Gaspipeline an die teilstaatliche OMV. Während der Nord Stream-Wartungspause bekam die OMV nur ein Drittel des bestellten Gases aus Russland.

Ob Gazprom die vereinbarte Menge für den heutigen Tag unterm Strich auch wirklich liefert, lässt sich aber erst morgen um sechs Uhr in der Früh sagen, dann ist der tägliche 24-Stunden-Rhythmus abgelaufen, so ein OMV-Sprecher zur APA.

Weiter Warten auf Turbine
Um die volle Liefermenge wieder herzustellen benötige man noch die in Kanada gefertigte Turbine, erklärte der russische Gaskonzern. Erst am Mittwoch beklagte sich Gazprom jedoch darüber, dass man nach wie vor keine Informationen habe, ob und wann die Turbine in Russland ankommen wird.

Laut russischen Informationen ist sie bereits am Sonntag in Deutschland angelangt - man geht von einer Lieferzeit von fünf bis sieben Tagen aus, wodurch sie spätestens am Sonntag ankommen sollte.

Gas-Stopp: Verbrauch müsste um ein Viertel sinken
Damit schwebt aber auch weiterhin das Damoklesschwert über Europa, dass Russland seine Lieferungen vielleicht doch gänzlich einstellt. Das wäre in der aktuellen Situation auch das größte wirtschaftliche Risiko, das vom Ukraine-Krieg ausgeht, wie Wirtschaftsforscher des Instituts für Höhere Studien (IHS) am Donnerstag erklärten.

Die IHS-Modellrechnungen gehen von der Annahme aus, dass im Zeitraum Herbst 2022 bis Sommer nächsten Jahres 27 Prozent des Erdgasverbrauchs eingespart werden müssten, was zu einer Reduktion des BIP um drei Prozent führen würde. Diese Einsparungen würden zwangsläufig auch zu Produktionsrückgängen führen, selbst wenn genug Gas beschafft werden kann, das aber zu sehr hohen Preisen.

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