Letztlich wird ja meistens doch nicht so heiß gegessen wie gekocht - ganz besonders bei der EU. Immer mehr hatte sich zuletzt verdichtet, dass mit dem EU-Gas-Notfallplan Temperaturgrenzen eingezogen würden. Von maximal 19 Grad Raumtemperatur in der kalten Jahreszeit in Büros und öffentlichen Gebäuden inklusive Schulen war die Rede. Und von mindestens 25 Grad in klimatisierten Räumen in heißen Zeiten wie gerade derzeit. Das würde bedeuten, dass zumindest temperaturempfindliche Menschen im Sommer schwitzen und im Winter frieren müssten. Ganz so dick kommt es nun - vorerst zumindest - doch nicht. Die Temperaturregelungen finden sich im gestern präsentierten Gas-Notfallplan nicht. Nun wird lediglich an die Staaten appelliert, generell zum Energiesparen aufzurufen. Und das, obwohl Kommissions-Chefin Ursula von der Leyen eine vollständige Unterbrechung der russischen Gaslieferungen für „ein wahrscheinliches Szenario“ hält. Wenigstens dieser Tage scheint dieser Super-GAU aber noch nicht einzutreten: Die Befürchtung, Wladimir Putin würde den Gas-Hahn für die Pipeline Nord-Stream 1 nach deren Wartung zugedreht lassen, zerstreute der russische Präsident gestern. Er versicherte, dass ab Donnerstag, also heute, wieder 40 Prozent der Gasmenge - wie vor der Wartungs-Abschaltung - geliefert werden. Ein Mann - ein Wort?
Arbeiten, arbeiten. Bundespräsident Alexander Van der Bellen arbeitet - und kämpft um seine Wiederwahl. Seine Sprüche werden wieder markiger. Bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele rief er die Regierung dazu auf, das zu tun, „wofür sie gewählt wurde. Sorry, arbeiten, arbeiten, darüber rasch und verständlich kommunizieren.“ Dazu könnte einem natürlich so manches einfallen. Einerseits über die Arbeit der Regierung, andererseits über deren untermittelmäßige Kommunikation - samt verbalen Ausrutschern. Aber sicher werden sich Nehammer & Co die Präsidentenworte zu Herzen nehmen…
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