Kleine Nützlinge

Fledermäuse in Kärnten: Die Jäger der Nacht

Kärnten
19.07.2022 22:20

Diese lauen Abende Ende Juli laden ein zum Draußensitzen. Und da…. Haben Sie es bemerkt? Dieser Schatten, der da lautlos über Sie hinweggezogen ist; schnell, geschickt, zielstrebig… Das war mit größter Wahrscheinlichkeit eine Fledermaus auf dem Weg zu ihren nächtlichen Streifzügen. Die „Krone“ war im Einsatz für die kleinen Nützlinge, die leider vielfach schon vom Aussterben bedroht sind.

Fledermäuse sind ein großartiger Indikator für gute Umweltbedingungen. Wenn Sie also Fledermäuse sehen, seien Sie froh. Bei Ihnen ist die Welt noch in Ordnung. Wir von der „Krone“ haben im Rahmen der Engagementtage von „Verantwortung zeigen!“ mitgeholfen, diesen Tieren eine Zukunft zu bereiten. 

So haben wir es uns gemeinsam mit Klaus Krainer, dem Gründer der Arge NATURSCHUTZ, zur Aufgabe gemacht, den heimischen Fledermäusen, die in verschiedenen Ökosystemen eine wichtige Rolle spielen und auch dabei helfen, Schädlinge in der Land- und Forstwirtschaft zu reduzieren, etwas Gutes zu tun.

Alter Bunker als Winterquartier
Ausgestattet mit Leiter, Maßband, unterschiedlichem Werkzeug und zehn Spezialkästen für Vögel und Fledermäuse legten wir einen schweißtreibenden Fußmarsch zu einem alten Militärbunker zurück. Versteckt zwischen dem saftigen Grün der Natur zeigte sich plötzlich der Eingang der aufgelassenen Wehranlage, die nun der kleinen Hufeisennasen als Winterquartier dient. Zwischen Höhlenspinnen und -schrecken wurde das alte Gemäuer vermessen und auf seine Wintertauglichkeit überprüft.

Quartiersuche ab Mitte Oktober
„Heimische Fledermäuse überwintern in frostfreien Verstecken mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Höhlen, Stollen oder unter Felsbrocken“, sagt Krainer. Ab Mitte Oktober beginnt für die Tierchen die Quartiersuche. „Bis dahin fressen sie so lange es geht. Ab frühestens März sind sie dann wieder aktiv“, erklärt der Biologe.

Und während dieser Zeit steht der Nachwuchs natürlich im Vordergrund. Die zehn Kästen wurden daher beschriftet, genau dokumentiert und an unterschiedlichen Bäumen angebracht.

25 Fledermausarten

sind in Kärnten beheimatet. Einige Arten, wie das kleine Mausohr, das Langohr oder die Bechsteinfledermaus, sind bereits vom Aussterben bedroht.

„Fledermäuse sind lebendgebärend und bekommen im Normalfall nur ein Junges. Die Tragzeit beträgt im Schnitt sechs Wochen“, ergänzt Krainer, der bei seiner nächsten Kontrollrunde bereits auf Ansiedelungen der kleinen Nützlinge hofft.

„Auch wenn jemand Fledermäuse bei sich zu Hause entdeckt, möge er uns bitte Bescheid geben. Wir sind über jede Meldung und Dokumentation dankbar.“

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