Engpass bei Notärzten

„Müssen alles tun, um einen Kollaps zu verhindern“

Tirol
16.07.2022 15:10

Es könne im Ernstfall auch Tote geben - Experten befürchten in Tirol, wie berichtet, ähnliche Dramen durch fehlende Notärzte wie in der Steiermark. Die Causa sorgt für heftige politische Reaktionen.

„Vor ein paar Wochen hätte es in Mieders wegen eines unbesetzten Notarztstützpunktes auch fast einen Toten gegeben. Wir müssen alles tun, um einen Kollaps zu verhindern“, meldet sich Neos-Klubobmann Dominik Oberhofer nach dem „Krone“-Bericht zu Wort. Er fordert eine Krisensitzung der Klubobleute mit den Verantwortlichen, allen voran mit LR Annette Leja: „Alle Fakten müssen auf den Tisch.“

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Es braucht langfristige Lösungen, wie etwa eine bessere Bezahlung.

Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer

Tirol stehe in beinahe allen Versorgungsbereichen im Gesundheitswesen vor einem eklatanten Personalmangel. „Im notärztlichen Bereich ist die dadurch entstehende Gefahr für die Gesundheit besonders groß. Diese Situation wäre vermeidbar gewesen, hätte man die zahlreichen SPÖ-Initiativen ernst genommen und vor den personellen Engpässen nicht die Augen verschlossen. Die Landesregierung trägt die Verantwortung. Es braucht langfristige Lösungen, wie etwa eine bessere Bezahlung“, sagt Tirols SP-Chef Georg Dornauer.

„Im Bereich fehlt es an allen Ecken und Enden“
Der Mangel an Notärzten sei nur ein Teil des vorherrschenden Totalkollaps im ganzen Gesundheitsbereich, betont FP-Landesparteiobmann Markus Abwerzger und ergänzt: „Es fehlt an allen Ecken und Enden. Es benötigt ein höheres Österreicher Kontingent bei den Studienplätzen für Medizin an den heimischen Unis.“

Dass einzelne Notarztstützpunkte tageweise nicht mit Notärzten besetzt werden können, könne nur auf Planungs- und organisatorische Mängel zurückzuführen sein und sei vollkommen inakzeptabel, betont Liste Fritz-Obfrau Andrea Haselwanter-Schneider: „Die notärztliche Versorgung ist Aufgabe des Landes. Die zuständige LR Annette Leja ist gut beraten, hier für die Einhaltung der Verpflichtungen der Betreiber sämtlicher Notarztsysteme zu sorgen.“

Gebi Mair, Klubobmann der Tiroler Grünen, „weiß als freiwilliger Sanitäter beim Roten Kreuz, wie wichtig professionelle Notärzte sind. Arbeitszeitmodelle sowie Planbarkeit von Diensten sind für viele ein Problem.“ Hilfreich wäre auch, „wenn die diversen Notarztbetreiber am Boden und in der Luft besser zusammenarbeiten würden – mit gemeinsamen Notarztpools.“

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Nach Rücksprache mit den Verantwortlichen ist die Versorgung der Tiroler weiterhin gewährleistet.

VP-Gesundheitssprecher Stefan Weirather

„Versorgung ist für Tiroler im Ernstfall gewährleistet“
VP-Gesundheitssprecher Stefan Weirather hingegen beruhigt: „Nach Rücksprache mit den Verantwortlichen ist die Versorgung der Tiroler weiterhin gewährleistet. Dass die Ausbildung von Notärzten in Österreich länger dauert als noch vor einigen Jahren, liegt schlichtweg daran, dass wir für die Bevölkerung nur das bestqualifizierteste Ärztepersonal wollen.“

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