Es ist ein Fall, der betroffen hat, der aber auch Mängel im Gesundheitssystem offenlegt. Am Sonntag starb ein Obersteirer (50) nach einem Zusammenbruch, weder Notarzt noch Visitenarzt waren im Dienst. Nicht der erste derartige Vorfall in der Region Ennstal.
Wie krank ist das Gesundheitssystem im Bezirk Liezen? Nach langen Jahren, in denen beinahe bei jedem Notfall die Notarzt-Einsatzfahrzeuge aus Rottenmann, Schladming und Bad Aussee bzw. der Hubschrauber C14 alarmiert wurden, heißt es mittlerweile: zittern! Denn immer öfter warten Patienten vergeblich auf medizinische Hilfe.
So geschehen in der Nacht auf Sonntag in Lassing bei Liezen: Ein rund 50-jähriger Mann konnte nach einem Zusammenbruch nicht rechtzeitig behandelt werden. „Weder Not- noch Visitenarzt waren rasch greifbar“, ist SPÖ-Nationalratsabgeordneter Mario Lindner schockiert. „Trotz der Reanimationsversuche der Rettungsmannschaft und des nach 40 Minuten eintreffenden Hubschraubers konnte nur mehr der Tod festgestellt werden.“
Bereits der zweite Fall binnen kurzer Zeit
Im „Krone“-Gespräch ist auch die steirische Landtagsabgeordnete Michaela Grubesa (ebenfalls SPÖ) tief betroffen: „Das ist bereits der zweite Fall binnen kurzer Zeit im Bezirk.“ Am Fronleichnamswochenende konnte zu einem Herzstillstand kein Notarzt geschickt werden, weil der Stützpunkt Rottenmann unbesetzt war.
Schuld an der Misere sind Umstrukturierungen. Lindner: „Seit Juni wird das steirische Notarzt-System umstrukturiert und lässt offensichtlich ländliche Regionen wie unsere ohne Versorgung zurück. Das ist inakzeptabel!“
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