Österreich ächzt unter der Hitze - und sehnt sich entsprechend nach Abkühlung. Gibt es im Büro oder zu Hause keine Klimaanlage, bringen Ventilatoren die gewünschte Erfrischung. Doch die Auswahl an Geräten ist groß und Ventilator ist nicht gleich Ventilator. Worauf Sie achten sollten.
Je nach Einsatzmöglichkeiten und Technologie werden fünf Arten unterschieden, weiß TÜV-SÜD-Experte Christian Kästl: „Ob ein Tisch-, Ring-, Stand-, Turm- oder Deckenventilator in Frage kommt, hängt immer ganz von den individuellen Anforderungen an das Gerät ab. Es gibt Unterschiede in puncto Einsatzort, Raumgröße, Leistung und vor allem auch Lautstärke. Vor dem Kauf sollten sich Verbraucher daher gut informieren und abwägen, welcher Typ und welches Modell das geeignetste für die eigene Wohnung oder das Büro ist.“ Insbesondere das Verhältnis von Leistung und Lautstärke spielten hierbei oft eine zentrale Rolle.
Tischventilatoren
Tischventilatoren sind die idealen Begleiter für das Büro. Meist leicht, kompakt und klein können sie auf dem Schreibtisch nah am Benutzer aufgestellt werden. Zudem gibt es auch Varianten, die via USB-Anschluss direkt über den PC oder Laptop betrieben werden können. Aufgrund ihrer Größe ist die Leistung allerdings begrenzt. Tischventilatoren eignen sich daher nicht, um einen ganzen Raum durchzulüften.
Ringventilatoren
Ringventilatoren gehören zur neuesten Ventilatorengeneration. Sie kommen ohne Rotorblätter aus und sind aufgrund ihrer komplexen Technologie sehr leise und leistungsstark. Die Luft wird durch einen Ring angesaugt und mit einem gleichmäßigen Luftstrom wieder im Raum verteilt. Wer Wert auf Design und neuste Technik legt, greift laut Kästl zu diesen meist höherpreisigen Modellen.
Standventilatoren
Ein Standventilator ist ein leistungsstarker Ventilatortyp, der die Luft im ganzen Raum umwälzen kann. Durch ihre hohe Rotationsgeschwindigkeit erzeugen Standventilatoren eine starke Zugluft, die von empfindlichen Menschen als unangenehm empfunden werden kann. Standventilatoren werden nicht fest montiert, sondern können überall im Raum aufgestellt werden. Der Wirkungsbereich kann in der Regel selbst justiert werden und der Standfuß ist meist in der Höhe verstellbar.
Turmventilatoren
Turm- oder Säulenventilatoren gehören dem TÜV-Experten nach zu den eleganteren Luftwirblern. Bauartbedingt sind sie recht schlank und brauchen nicht viel Platz. Sie verfügen über eine speziell konstruierte Gebläseeinheit ohne Rotorblätter. Diese ist über die gesamte Turmhöhe verteilt und ermöglicht eine effektive Belüftung des Zimmers. Turmventilatoren sorgen für einen ordentlichen Luftdurchsatz und können so auch in größeren Räumen eingesetzt werden. Dabei sind sie recht leise und eignen sich besonders gut, wenn sie ein Schlafzimmer erfrischen sollen.
Deckenventilatoren
Besonders in großen Räumen sind Deckenventilatoren eine effektive Alternative. Wie der Name schon sagt, sind sie fest an der Decke montiert und nehmen daher trotz ihres großen Durchmessers keinen Platz am Boden ein. Deckenventilatoren haben große Rotorblätter, wodurch sie die Raumluft in großen Zimmern mühelos umwälzen können. Da sich diese Ventilatoren meist langsamer als kleinere Modelle bewegen, sind sie geräuscharm und erzeugen einen angenehmen Luftstrom. Gleichzeitig haben sie einen vergleichsweise geringen Stromverbrauch.
Die meisten Geräte verfügen über eine Funktion für den Winterbetrieb, womit sich in der kalten Jahreszeit auch die Heizungsluft gleichmäßig im Raum verteilen lässt, um Energie zu sparen. Jedoch sollten Verbraucher beachten, dass der Installationsaufwand bei Deckenventilatoren höher ist.
Kriterien bei der Kaufentscheidung
Neben der Wahl des richtigen Ventilatortyps sind Kästl zufolge auch die Leistung, Lautstärke, Sicherheit sowie eventuelle Zusatzfunktionen maßgeblich für die Kaufentscheidung. Die Leistung eines Ventilators sollte sich immer nach der Raumgröße richten. „Die Faustregel lautet, dass ein Ventilator innerhalb einer Stunde mindestens das Vierfache der Raumluft umwälzen können sollte. Die Luftumwälzung wird bei den Geräten daher immer in Kubikmeter pro Stunde (m³/h) angegeben. Hochwertige Modelle schaffen bis zu 2000 m³/h. Einfache Tischventilatoren erreichen nur 600 m³/h“, so Kästl.
Vor allem dann, wenn der Ventilator zur Kühlung beim Einschlafen zum Einsatz kommen soll, spielt die Geräuschentwicklung eine zentrale Rolle. Da bei der Mehrheit aller Ventilatoren die Stärke des Luftstroms in mehreren Stufen - meistens drei - eingestellt werden kann, nimmt natürlich auch die Lautstärke des Geräts je nach gewählter Stufe zu. Der Experte rät: „Geräte mit einem maximalen Geräuschpegel von unter 50 Dezibel werden gemeinhin als leise eingestuft. Wer geräuschempfindlich ist, sollte zu einem Modell greifen, das auf der geringsten Stufe nicht mehr als 45 Dezibel erzeugt.“
Ein wesentliches Entscheidungskriterium ist auch die Sicherheit. Bei Ventilatoren mit Rotorblättern muss ein feinmaschiges Schutzgitter angebracht werden, das verhindert, dass sich Kinder oder Haustiere verletzen. Besonders bei Standventilatoren sollten Benutzer außerdem die Standfestigkeit des Geräts prüfen.
Einige Ventilatoren kommen mit Sonderfunktionen daher, welche die Benutzung noch komfortabler machen. Dazu gehören die Ansteuerung per Fernbedienung oder gar per App, ein Timer oder ein Energiesparmodus. Auch gibt es Modelle mit einer Zerstäuberfunktion, die über einen Wassertank verfügen und feinen Sprühnebel im Raum verteilen. Hierbei sollten Verbraucher besonders auf die Hygiene achten, schließlich soll nur keimfreies Wasser in die Raumluft gelangen. Wichtig ist, dass die Geräte den Wechsel der Wasserfilter selbständig anzeigen oder mit Ultraschalltechnologie ausgestattet sind, um Keime und Bakterien abzutöten.
Eine hilfreiche Orientierung in puncto Sicherheit bieten laut Kästl das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit und das Oktagon des TÜV SÜD. Sie zeigten, dass ein Gerät von Experten intensiv geprüft worden sei und eine hohe Qualität aufweise.
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