Bernd Zierhut, Chef der Doppler-Gruppe aus Wels und damit von mehr als 260 Tankstellen, über verändertes Tankverhalten, Krisenmanagement der Regierung und Vorratsdenken.
Kein Diesel, kein Benzin – für ein paar Stunden ging am Donnerstag an den Turmöl-Tankautomaten im Burgenland nichts mehr. „Wir sind leer gelaufen. Solche temporären Ausfälle kann’s in nächster Zeit in Wien, Niederösterreich, Burgenland und Teilen der Steiermark immer wieder mal geben“, sagt Bernd Zierhut. Der Chef der Welser Doppler-Gruppe, die in Österreich 263 Turmöl-Tankstellen betreibt, spricht ruhig – wohl wissend, dass die Lage am Treibstoffmarkt höchst angespannt ist.
Lieferungen verzögern sich, Mengen sind knapp! „In Oberösterreich sind wir besser aufgestellt, auch was die Tanklager angeht“, betont Zierhut. Die hohen Preise an den Zapfsäulen verändern das Verhalten der Autofahrer: Getankt wird derzeit lieber an Automaten statt bei von Mitarbeitern geführten Stationen.
„Sehe nicht viel Kompetenz“
Wie der Doppler-Chef die Aktionen der Regierung in Bezug auf den drohenden Gas-Stopp beurteilt? „Ich sehe nicht viel Kompetenz, die sind der Krise nicht gewachsen“, meint er knapp. Dass auf Anordnung von Energieministerin Leonore Gewessler Großverbraucher aus der Industrie ihre Anlagen von Gas auf Öl umstellen sollen, sei in der Kürze der Zeit nicht realisierbar. „Das wird alles nicht funktionieren. Es gibt ja auch die Mengen an Heizöl nicht“, so Zierhut, der von „fahrlässigem Agieren“ spricht. Haushalte, die Heizöl benötigen, sollten jetzt für den Winter ihre Tanks füllen, rät er.
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