Tausende Euro weg

„Militärarzt“ knöpft Tirolerin ihre Ersparnisse ab

Tirol
07.07.2022 14:31

Tausende Euro verlor eine Tirolerin (61) an einen Internetbetrüger. Er hatte ihr vorgegaukelt, er sei ein Arzt im Kriegseinsatz im Jemen. Die Hausbank der 61-Jährigen verhinderte schließlich, dass der Gauner noch mehr Geld kassieren konnte.

Der bisher unbekannte Täter nahm Mitte Juni erstmals Kontakt mit der Unterländerin auf einem Messangerdienst auf und teilte ihr per Chats mit, dass er aus Sao Paulo in Brasilien stamme und als Arzt im Jemen arbeiten würde. „In weiterer Folge schrieb der Mann, dass die Terrormiliz IS einen Anschlag auf das Arztlager verübt hätte und dadurch viele Ärzte ihr bar ausbezahltes Geld verloren hätten“, heißt es seitens der Polizei. Er habe jedoch sein Geld in der Höhe eines mittleren sechsstelligen Eurobetrages in einem Tresor vorerst in Sicherheit bringen können.

Sendung offenbar von Zoll beschlagnahmt
Um es langfristig sichern zu können, ersuchte er die Frau, dieses an ihrem Wohnort aufbewahren zu dürfen. Die Frau stimmte dem zu und übermittelte ihre Wohnanschrift in einem Chat. Einige Tage später erhielt die 61-Jährige eine Mail von einer Speditionsfirma, dass die Sendung vom deutschen Zoll beschlagnahmt worden sei und für die Freigabe des Pakets eine „Zollgebühr“ in der Höhe eines mittleren vierstelligen Eurobetrages erforderlich sei. „Die Frau überwies dieses Geld auf ein angegebenes deutsches Bankkonto“, so die Ermittler.

Betrüger wollte noch mehr Geld
Daraufhin wurde sie in Kenntnis gesetzt, dass der deutsche Zoll zusätzlich einen „Herkunftsnachweis der finanziellen Mittel“, ein „Geldwäschezertifikat“ und ein „Antidrogenterrorismuszertifikat“ benötige, damit das Paket endgültig zugestellt werden kann. Für diese drei „Zertifikate“ wäre eine weitere Überweisung in der Höhe eines niedrigen fünfstelligen Eurobetrages an einen Rechtsanwalt erforderlich. „Als die Frau dafür einen Kredit aufnehmen wollte, wurde ihr dies durch das Geldinstitut verweigert, wodurch die Überweisung verhindert wurde“, erklärt die Exekutive. Durch den Internetbetrug entstand der Frau ein Schaden von mehreren Tausend Euro.

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