Ein „Safe House“ für Touristen, die sich mit Corona infiziert haben, damit sie dort ihre Quarantäne absitzen können. Das ist ein Projekt, das auf den ersten Blick Sinn macht und dessen Umsetzung gerechtfertigt ist.
Doch wenn sich herausstellt, dass sich binnen zehn Monaten nur 105 Touristen dorthin verirrt haben, kommen Zweifel auf. Noch dazu, wenn knapp 947.000 Euro Steuergeld dafür verwendet wurden. Die klassische Vorgehensweise wäre nun: Man gesteht sich ein, dass die Realisierung dieser Idee wenig brachte, lernt dazu und verwendet das Steuergeld für andere Vorhaben.
Doch was macht die Landesregierung? Sie verlängert den Vertrag mit dem „Safe House“ für weitere sechs Monate und nimmt weitere 550.000 Euro in die Hand. Wie kann man das den Steuerzahlern erklären?
Auf die steigenden Infektionszahlen zu verweisen, ist holprig, denn im Juli 2021 und August 2021 lag die Zahl der Infizierten immer wieder im fünfstelligen Bereich - wie im Jänner 2022. Dennoch wurden in diesem Monat nur 84 Personen betreut. Wie viele Touristen dabei waren, ist unklar. Doch es liegt auf der Hand, dass es wenige waren. Ebenso naheliegend ist, dass sich die Zahl der zu betreuenden infizierten Touristen in den kommenden Monaten kaum erhöhen wird.
Laut Regierung habe sich die Notwendigkeit des „Safe House“ bestätigt. Und auch zukünftig werde eines benötigt. Der Fokus liege auf Touristen, Obdachlosen und auch auf Vertriebenen aus der Ukraine. Doch plausibel ist das immer noch nicht.
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