Lage spitzt sich zu

LKH Knittelfeld: 32 Betten werden gesperrt

Steiermark
21.06.2022 16:15

Ist das steirische Gesundheitssystem noch zu retten? Warnungen aus der Ärzteschaft, wonach am LKH Knittelfeld bald Triagen an der Tagesordnung stehen könnten, werden jetzt zur bitteren Realität - zumindest bei weniger wichtigen Behandlungen. Zudem reduziert man die Bettenanzahl von 122 auf 90. Auch in Bad Aussee mehren sich unzufriedene Stimmen.

Wir haben darüber berichtet: 14 Ärzte der Abteilung für Innere Medizin warnten Anfang Juni in einem offenen Brief, dass ein Normalbetrieb aufgrund des Personalmangels bald nicht mehr möglich sein werde. Massive Einschränkungen bei der medizinischen Versorgung würden spätestens ab September drohen.

Nun ist es bereits früher soweit: Behandlungen müssen verschoben, Betten reduziert werden. „Intensivmediziner und Anästhesisten anderer Standorte, vor allem von Judenburg und Leoben, werden die Medizin am Standort Knittelfeld unterstützen“, präsentierte die KAGes als Spitalsbetreiber am Dienstag nun ihr Rezept zur Linderung des Problems. Bis auf Weiteres müsse zudem die stationäre Kapazität der internenen Abteilung von 122 auf 90 Betten reduziert werden.

„Die Akutversorgung am LKH Knittelfeld bleibt aber aufrecht!“, betonte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Stark.

Patienten müssen siedeln
Bei Weitem nicht rund läuft es auch am LKH Bad Aussee, wo man kürzlich von heute auf morgen - und damit ohne Vorbereitungszeit - die 5-Tages-Woche eingeführt hat. So müssen etwa Chirurgie-Patienten, die teils schwer bedient sind, vor dem Wochenende immer freitags andere Zimmer beziehen, was nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für das Personal sehr mühsam ist.

Darüberhinaus müssen Verletzte nun viel öfters weiter weg, mitunter sogar in andere Bundesländer, abtransportiert werden, da die steirischen Regionalspitäler keine Kapazitäten mehr haben. Sind alle Rettungsfahrzeuge besetzt, muss der Hubschrauber ausrücken: „Was zuletzt immer häufiger der Fall ist“, heißt es aus der Belegschaft. „Die Frage, ob das dem Steuerzahler nun billiger kommt, sei dahingestellt...“

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