Beim Wiener Graben schnappte sich ein Slowake ein Eisen, das ungesichert vor dem Geschäft lag, und schlug die Scheibe eines Antiquitätengeschäfts ein. Der Täter, der mit dem Fahrrad zum Tatort gekommen war, fasst für den Blitz-Einbruch zwei Jahre Haft aus. Der betroffene Kunsthändler zeigte die Baufirma an.
Die Adresse könnte nicht nobler sein: Naglergasse beim Graben. Seit 43 Jahren führt Kunst- und Antiquitätenhändler Eduard Srna-Modlitby dort ein kleines Geschäft, von wo aus er seine Schätze verkauft. Im Vorjahr war das Lokal wegen des Umbaus des Luxusladens gegenüber von einer Baustelle verdeckt. Und ausgerechnet bei dieser bediente sich jener zigfach vorbestrafte Slowake am 17. September 2024, der nun im Wiener Landl vor Richter Johannes Varga landete.
Nach nur zehn Sekunden radelte er weiter
„Es ist alles auf Video. Er hat sein Damenfahrrad abgestellt und sich eine der frei rumliegenden Stangen ausgesucht. Damit schlug er die Scheibe ein, krallte sich in nur zehn Sekunden historischen Schmuck und radelte davon“, berichtet der Kunsthändler als Zeuge, Schaden über 30.000 Euro.
„Ich habe nur zwei Goldketten und eine Uhr genommen, diese in Bratislava um 3800 Euro verkauft“, behauptet der Angeklagte, der erst Monate nach dem Coup ausgeforscht wurde und jetzt zwei Jahre unbedingte Haft ausfasste.
Versicherung verweigert Zahlung
Schlussstrich ist das keiner: „Die Versicherung hat nichts gezahlt, sie meint, ich war fahrlässig“, ärgert sich Srna-Modlitby. Er habe hinter nicht-durchbruchhemmenden Scheiben Schmuck ausgestellt. „Die Nachtauslage ist wichtig für mich, auch wegen der Touristen.“
Die Baufirma, die Eisenstangen ungesichert direkt vor seinem Geschäft rumliegen ließ, hat der von Rechtsanwalt Martin Sohm unterstützte Geschäftsmann angezeigt. Ermittelt wurde aber nicht.
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