Echte Abenteurer

Auf dem Motorrad von Graz bis ans Dach der Welt

Steiermark
19.06.2022 11:00

Von Graz bis zum Mount Everest! Mario Steiner und Matej Pranjic und das Abenteuer ihres Lebens - besondere Erlebnisse inklusive.

Zehn plattgefahrene Reifen und knapp 30 Stürze - jedem Durchschnittsmotorradfahrer würde man bei einer derartigen Zwischenbilanz wohl ein Fahrsicherheitstraining ans Herz legen. Eine Empfehlung, die Matej Pranjic und Mario Steiner aber nur ein müdes Lächeln kostet. Denn auf der anderen Seite haben die beiden Benzinbrüder aus der Steiermark bis dato auch schon rund 17.000 Kilometer im Rückspiegel, dabei sieben Länder durchquert und unzählige Höhenmeter abgespult.

Am Ende wartet noch ein zweiwöchiger Fußmarsch
„An die 2000 Kilometer sind es noch bis Kathmandu“, erklärt Steiner, als die „Krone“ die beiden Abenteurer am Ganges in der indischen Stadt Haridwar erreichte. In der nepalesischen Hauptstadt lässt das Duo dann seine Maschinen zurück, und es wartet am Ende noch ein gut zweiwöchiger Fußmarsch ins Basiscamp des Mount Everest auf einer Seehöhe von 5300 Metern. Ende Juli, so hoffen die beiden Freunde, werden sie ihr Ziel erreicht haben.

Begonnen hat alles vor gut vier Monaten. Nachdem Steiner und Pranjic ihre neugekauften Motorräder noch schnell für die anstehenden Strapazen umgerüstet haben, ging es im März mit der großen Fahrt los. Ihre gut bezahlten Jobs bei Samsung SDI in Kalsdorf haben sie davor gekündigt. „Nach Corona ist uns einfach die Decke auf den Kopf gefallen - wir wollten raus und unsere zwei großen Leidenschaften, das Motorradfahren und die Berge, verbinden“, erzählt Steiner.

Polizei und Militär als Begleiter
Und wenn jemand so eine Reise tut, hat er natürlich so einiges zu erzählen. „Ab der südlichen Türkei, wo wir entlang der syrischen Grenze gefahren sind, haben wir immer wieder Polizei- oder Militärbegleitung gehabt. Nicht nur einmal hat uns eine Kalaschnikow den Weg gewiesen“, kann Pranjic über derartige Situationen mittlerweile wieder lachen.

Besonders schlimm war es in Pakistan. „Wir durften dort keinen Schritt ohne unsere Begleiter tun und haben sogar in Polizeistationen, oder besser gesagt auf deren Dächern oder in deren Innenhöfen, schlafen müssen.“ Wobei der Unterschied zu unserer europäischen Gesellschaft auch bei Tageslicht augenscheinlich war: „Im Iran und in Pakistan haben wir nie eine Frau zu Gesicht bekommen. Auch nicht, wenn uns die Leute zu sich nach Hause eingeladen haben. Man konnte die Frauen nur in der Küche erahnen“, schüttelt Steiner den Kopf.

Zitat Icon

"Im Iran und in Pakistan haben wir nie eine Frau zu Gesicht bekommen."

Mario Steiner

„Gemeingefährliche“ Inder
Ein absoluter Höhepunkt der bisherigen Reise war der Grenzübertritt von Pakistan ins tief verfeindete Indien - ein „Erlebnis“, das laut pakistanischem Grenzbuch bisher nur einer Handvoll Ausländer zuteil wurde. „In Indien konnten wir wirklich wieder durchatmen. Nur die Lkw-Fahrer hier sind gemeingefährlich - entweder du rettest dich in den Straßengraben oder sie fahren dich nieder.“ Was dann auch wieder eine Erklärung für die knapp 30 Stürze ist ...

Ein umfangreiches Reisetagebuch liefern Pranjic und Steiner auf ihrem Instagram-Kanal „freegulliver“.

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