Sicherheitsbilanz:

Viele Abstürze bei neuem Flugrettungsbetreiber

Burgenland
19.06.2022 11:00

Ausgeschrieben und neu vergeben hat das Burgenland den Flugrettungsbetrieb. Doch die Sicherheitsbilanz des vom Land gewählten neuen Helikopterbetreibers ist getrübt ...

Mehr als 22.000 Rettungseinsätze flogen die Helikopter des ÖAMTC seit 1983 im Burgenland - unfallfrei! Den Anfang machte Christophorus 3 aus Wiener Neustadt (NÖ), später unterstützt von Christophorus 9 (Wien) und von Christophorus 16 (Oberwart). Wie berichtet, schrieb das Land die Flugrettung neu aus. Errichtet werden soll ein neuer Stützpunkt im Nordburgenland. Als Sieger ging das Salzburger Unternehmen von Roy Knaus hervor. Die Heli Austria betreibt unter dem Namen „Martin Flugrettung“ auch Notarzthelikopter. Neben dem Stützpunkt im Nordburgenland wird sie 2026 auch den Standort Oberwart übernehmen.

ÖAMTC in drei von fünf Punkten Erstgereihter
Beim ÖAMTC kann man die Wahl nicht nachvollziehen. Das Land habe sich wegen „eines geringen Preisunterschiedes gegen unsere höhere Qualität“ entschieden, heißt es in einer Mitglieder-Information. Gegenüber der „Krone“ stellt ein Sprecher klar: „Wir haben bei drei von fünf Kriterien die volle Punktzahl erreicht und waren dort Erstgereihter.“ Das Land äußert sich vorerst nicht zum Verfahren, sondern verwies auf die vereinbarte Stillhaltefrist.

Zitat Icon

Wir haben bei der Ausschreibung bei drei von fünf Kriterien die höchste Punktzahl erreicht und waren dort jeweils Erstgereihter.

Ein ÖAMTC-Sprecher zur "Krone"

Heli Austria: Unfallserie
Kritik an Heli Austria kommt auch aus Pilotenkreisen. Die Sicherheitsbilanz sei durch viele Unfälle getrübt. Und tatsächlich: Zwischen 21. April 1992 und 1. August 2017 gingen bei dem Unternehmen neun Hubschrauber durch Abstürze verloren. Dazu kamen wiederholt Unfälle mit verlorenen Außenlasten, die unter anderem sechs Kindern das Leben kosteten. Im gleichen Zeitraum verlor das Bundesheer vier Helikopter durch Abstürze, der ÖAMTC drei. Damit ist die Verlustrate von Knaus’ Firma im genannten Vergleichszeitraum dreimal höher als jene des ÖAMTC und mehr als doppelt so hoch wie jene des Bundesheeres.

Heli Austria wolte sich vorerst unter Verweis auf die Stillhaltefrist dazu ebenfalls nicht äußern. Der Chef der Heli Austria sagte allerdings persönlich schriftlich zu, den umfangreichen Fragenkatalog der „Krone“ (unter anderem zum Thema Qualitätsmanagement im Flugsicherheitsbereich) nach Ablauf der vereinbarten Stillhaltefrist zu beantworten.

 Burgenland-Krone
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