„Nur einer überlebte“

Ukraine löscht russische Wagner-Söldnerbasis aus

Ausland
11.06.2022 14:44

Den ukrainischen Streitkräften ist im Kampf gegen die russischen Invasoren offenbar ein Erfolg gegen die berüchtigte Söldnertruppe Wagner geglückt. Die von „Putins Koch“ Jewgeni Prigoschin gegründete Privatarmee, die für ihr skrupelloses Vorgehen bekannt ist, soll bei dem Angriff Dutzende, wenn nicht Hunderte Männer verloren haben. „Nur einer überlebte“, sagt ein hochrangiger ukrainischer Militär.

Von dem Angriff berichtet unter anderem das US-Magazin „Newsweek“. Laut Angaben aus dem Umfeld der ukrainischen Streitkräfte habe man in einem „gut gezielten Angriff“ das von der Wagner-Truppe als Basis genutzte Fußballstadion in der seit 2014 von prorussischen Rebellen kontrollierten ostukrainischen Stadt Kadiivka zerstört. „Die Basis der Wagner-Gruppe hat Feuer gefangen“, so Serhij Hajdaj, Chef der lokalen Militäradministration.

Söldner sollten russischen Vormarsch beschleunigen
Dass Wagner-Söldner in der Ukraine im Einsatz sind, gilt als gesichert: Bereits Ende März meldete das britische Verteidigungsministerium, dass Prigoschins Privatarmee in der Ukraine aktiv sei, um den stockenden Vormarsch zu beschleunigen und die hohen Verluste zu kompensieren.

Doch auch die skrupellosen und gut ausgerüsteten Söldner kämpfen mit erbittertem Widerstand durch die ukrainischen Verteidiger: Bereits Ende Mai gelang der Ukraine ein schwerer Schlag gegen eine größere Wagner-Einheit in der ostukrainischen Donbass-Region.

Bisher keine offiziellen Opferzahlen bekannt
Wie viele Söldner bei dem jüngsten Angriff getötet wurden, ist nicht bekannt: „Newsweek“ meldet unter Berufung auf ukrainische Medien 22 Tote und vier Verletzte, laut der britischen „Sun“ könnten aber auch bis zu 300 Wagner-Söldner getötet worden sein. Hajdaj erklärte auf Twitter, nur ein Söldner habe überlebt. Offizielle Angaben zur Opferzahl gibt es bislang nicht.

Putins „Schattenarmee“ ist weltweit aktiv
Die Gruppe Wagner gilt als Putins „Schattenarmee“. Prigoschins Söldner kamen in den vergangenen Jahren überall dort zum Einsatz, wo Russland Krieg führt oder andere Interessen verfolgt - in Syrien, Libyen, dem Sudan, der zentralafrikanischen Republik, Mozambique, Mali und zuletzt verstärkt in der Ukraine. Der Name der Söldnerarmee soll von Prigoschins Vorliebe für den deutschen Komponisten Richard Wagner herrühren.

Die russische Regierung weist jede Verbindung zurück. Außenminister Sergej Lawrow spricht von einem „privaten Militärunternehmen“, das überall auf der Welt Aufträge erledige. Auch Kreml-Sprecher Dimitri Peskow spricht im Zusammenhang mit der Söldnerarmee lieber von einer „Sicherheitsfirma“.

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