Talk mit Katia Wagner

„Die Waffe gehört zur US-amerikanischen Kultur!“

Ausland
01.06.2022 21:10

Das blutige Massaker in den USA, bei dem 19 Kinder und zwei Erwachsene durch einen 18-Jährigen erschossen wurden, hat die ganze Welt erschüttert. Der US-Anwalt Robin Lumsden erklärt im Talk mit Katia Wagner: „Die Waffe hat für den Amerikaner eine starke Symbolik und gehört zur Kultur dazu!“. Ob wir in Österreich auch darüber sprechen müssen, ob es schärfere Waffengesetze braucht? Das beantwortet der Waffenexperte Andreas Rippel mit einem klaren „Nein“.

Denn laut dem Präsidenten der Interessensvereinigung für ein liberales Waffenrecht muss das „Recht des verlässlichen Bürgers“ gewahrt werden. Jeder, der eine Waffe besitzen möchte und die entsprechenden Eignungen mitbringt, solle auch eine Waffe kaufen können. Dass es auch bei uns gehäufte Massaker mit Schusswaffen geben könne, glaubt der Waffenexperte nicht. „Wir haben ein anderes Verhältnis zu Waffen als in Amerika“.

„Wer Wahl in den USA gewinnen will, greift Waffengesetz nicht an“
Der Grund, warum die USA das Land mit den meisten Waffen pro Kopf ist, sei laut dem österreichisch-amerikanischen Anwalt Robin Lumsden der „hohen Selbstverantwortung für die eigene Sicherheit“ zuzuschreiben. Es herrsche nach der Wahnsinnstat in einer texanischen Volksschule im ganzen Land eine „große Betroffenheit“, denn: „Die Amerikaner sind trotz ihrer Liebe zu Waffen keine Unmenschen.“ Der Grund, warum sich dennoch im Gesetz nichts ändert, ist für ihn klar: „Kein Politiker, der eine Wahl gewinnen will, wird dieses Thema angreifen!“, so Lumsden.

Amesbauer (FPÖ): „Habe selbst mehrere Waffen“
Der Sicherheitssprecher der Blauen, Hannes Amesbauer, hat als Jäger und Sportschütze selbst mehrere Waffen bei sich zu Hause. „Selbstschutz ist ein Grundrecht!“, erklärt er. Insofern findet er auch Verständnis für die Argumentation Donald Trump, der Tage nach dem schrecklichen Massaker mehr Waffen in der Zivilbevölkerung forderte. „Es kann Sinn machen, wenn verlässliche Menschen eine Waffe bei sich haben“. Denn: die Waffe sei nur ein Gegenstand, „böse“ könne nur derjenige sein, der sie bedient.

Es MUSS sich etwas ändern!“
Der Generalsekretär der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft Rainer Newald betont, dass die Situation in den USA nicht mit jener in Europa vergleichbar sei, weil der Zugang in Übersee viel leichter sei. Newald ist sich dennoch sicher, dass sich die Waffengesetze ändern müssten, sodass solche Amokläufe in Zukunft verhindert werden können. Die Frage sei nur, wie. Hier hätten die Demokraten einen anderen Zugang zu den Republikanern, die sich sicher seien, dass nicht die Waffe, sondern der Mensch das Problem sei.

Strengere Waffengesetze auch in Österreich?
Ob auch wir in Österreich nach der Terrornacht in Wien oder den Frauenmorden mit Schusswaffen auch strengere Gesetze brauchen? Der FPÖ-Politiker ist sich sicher: „Es ist populistisch, immer gleich ein Gesetz verschärfen zu wollen. Damit werden wir Frauenmorde nicht bekämpfen können“, so Amesbauer.

Den Talk mit Katia Wagner sehen Sie jeden Mittwoch um 20:15 auf krone.tv. Schalten Sie ein und diskutieren Sie mit!

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