Weltbauerntag

„Landwirtschaft muss kostendeckend produzieren“

Vorarlberg
01.06.2022 07:00

Wie kann die Zukunft einer erfolgreichen und nachhaltigen Landwirtschaft in Österreich aussehen? Diese Frage stellt sich Biobauer Simon Vetter aus Lustenau nicht nur am heutigen Weltbauerntag. Ein Aus- und Einblick.

Die Versorgung mit Lebensmitteln ist in den vergangenen Jahren erstmals in der Coronapandemie zu einem auch in der Öffentlichkeit breit diskutierten Thema geworden. Der Krieg in der Ukraine hat nun sein Übriges dazugetan, dass uns die Abhängigkeit vom Ausland in Sachen Lebensmittel noch einmal überdeutlich vor Augen geführt wird.

„Dinge werden knapp“
Plötzlich geht es uns alle etwas an, wenn Russland Getreide aus der Ukraine „exportiert“. Oder wenn ukrainische Bauern heuer die Felder nicht bestellen können. Und nicht nur diese ganz unmittelbar wirkenden Ereignisse haben Einfluss auf den Lebensmittelmarkt. Auch steigende Energiekosten bestimmen mit, was schließlich auf unseren Tellern landet.

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Das Thema Versorgungssicherheit ist plötzlich in aller Munde. Sonst sind wir ja oft nur die Folklore-Clowns, die man durch die Manege treibt.

Simon Vetter

Simon Vetter, Biolandwirt aus Lustenau, ist sich sicher, dass spätestens im Herbst „auch bei uns gewisse Dinge knapp werden.“ Und mit knapp meint Vetter teuer. „Das Thema Versorgungssicherheit ist plötzlich in aller Munde. Sonst sind wir ja oft nur die Folklore-Clowns, die man durch die Manege treibt“, sagt er.

Wie kann die Zukunft einer erfolgreichen und nachhaltigen Landwirtschaft in Österreich aussehen? (Bild: mathis.studio)
Wie kann die Zukunft einer erfolgreichen und nachhaltigen Landwirtschaft in Österreich aussehen?

Er wünscht sich, dass sich mehr Menschen für die Abläufe in der Landwirtschaft interessieren würden. Diese, ist er überzeugt, sei ein „Riesenhebel“ auch für andere große Themen, etwa den Klimawandel. Oft aber würden die Bauern nicht als Teil der Lösung wahrgenommen werden, bedauert er.

Unabhängig vom Lebensmittelhandel
Von einem Unterstützungspaket für die Bauern, wie von Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger wegen der Teuerungswelle gefordert, hält Vetter aber nicht allzu viel. Das eigentliche Feld, das es zu beackern gäbe, sei nämlich die wirtschaftliche Resilienz der Bauern.

„Das große Thema ist der Handel, der die Preise erhöht, davon aber nichts an seine Produzenten weitergibt.“ Deswegen hat sich Vetter vom Lebensmittelmarkt unabhängig gemacht und setzt - höchst erfolgreich - auf Selbstvermarktung.

Am Hof von Landwirt Simon Vetter. (Bild: mathis.studio)
Am Hof von Landwirt Simon Vetter.

Einen Wunsch hat er aber doch an die Landwirtschaftskammer: Ein Gründerservice für Landwirte. Damit auch jene Menschen Bauern werden können, die nicht schon am Hof geboren worden sind.

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