Offene Stellen

Kampf an der Spitze der Polizei in Oberösterreich

Oberösterreich
26.05.2022 10:00

Eine „g’mahde Wies’n“ schaut anders aus! Die Belegschaftsvertretung der Polizei in Oberösterreich hat ihren Landeschef Andreas Pilsl - der dem schwarzen Lager zuzurechnen ist - gleich bei der Besetzung von zwei Führungskräfte-Jobs auflaufen lassen. 

Bekanntlich bei der Nachfolge des Linzer Kripo-Leiters. Hier musste sich der Wunschkandidat von Pilsl „per Befehl“ bewerben, dieser bekam aber vom Fachausschuss, in dem fünf „Schwarze“, zwei „Blaue“ und ein „Roter“ sitzen, keine Stimme. Der zweite Kandidat, ein roter Gewerkschafter, bekam alle Stimmen. Insider sehen das aber nicht als direkten Aufstand gegen Pilsl, sondern als taktischen Schachzug: „Einerseits kann man sagen, man agiere nicht parteipolitisch. Aber man hilft dabei dem zum Glück gezwungenen Kandidaten, der eigentlich den aktuell ebenfalls ausgeschriebenen Job des Einsatzkommandochefs haben möchte, und sich dort auch beworben hat.“

Professor-Namensschild ist schon an Tür montiert
Die zweite Abfuhr geht dem Landespolizeichef vermutlich aber noch näher: Immerhin geht es um seinen direkten Stellvertreter, der nach der Pensionierung von Erwin Fuchs nachbesetzt werden muss. Als „sichere Bank“ galt Prof. Dr. Rudolf Keplinger – sein Namensschild ist schon am „Fuchs“-Büro montiert – wenn da nicht der Fachausschuss dazwischengekrätscht wäre: Der hat den Professor, der parteiisch als neutral gilt, nämlich mit 0:8 Stimmen abblitzen lassen. Internen Gerüchten zufolge ist die Belegschaftsvertretung mit dem Führungsstil des Juristen, der in Wien bei vielen Gesetzen mitgeschrieben hat und als ausgesprochener Experte mit unbestrittenem Fachwissen gilt, nicht ganz einverstanden.

Unkenrufe aus der Polizei
Stattdessen hat der Fachausschuss die acht Stimmen dem zweiten Kandidaten, Günther Tischlinger, der derzeit Personalchef ist, gegeben. Dieser ist der schwarzen Reichshälfte zuzurechnen. „Beim neuen Kripo-Chef wird mit dem Alter des bisherigen Stellvertreters argumentiert, dass dieser den Job nicht bekommen kann, beim Posten des Vize-Landespolizeidirektors scheint das aber wieder egal zu sein. Weil der ist ähnlich „alt“, gibt’s Unkenrufe aus der Polizei zur Argumentation von Pilsl für oder gegen einen Kandidaten.

Am kurzen Weg gab’s bisher keine Lösung in der Polizeidirektion in der Linzer Gruberstraße. Also gehen beide Entscheidungen nach Wien und der schwarze Innenminister Gerhard Karner muss entscheiden.

Ex-Cobra-Chef am Weg zum Vize-Polizeidirektor
Der erste ausgeschiedene Vize-Landespolizeidirektor ist noch gar nicht nachbesetzt, da gibt’s auch schon Gemurmel und Spekulationen um die Nachfolge des zweiten Vize von Andreas Pilsl, Alois Lißl. Der wird nämlich kommendes Jahr auch 65 Jahre alt und muss in Pension gehen. Inzwischen wird schon der Wunsch-Nachfolger in Stellung gebracht: Günther Humer aus Attnang-Puchheim, kein Jurist, aber einst Chef der Sondereinheit Cobra in Linz und inzwischen im Innenministerium gelandet.

„Karriereschub“ Richtung Wien?
Gerüchte, dass Vizedirektor Lißl kurz vor der Pensionierung noch einen „Karriereschub“ Richtung Wien ereilen könnte, um schneller Platz für den Nachfolger zu machen, werden dementiert. Allerdings wird es eine vorübergehende Nachbesetzung geben, wenn der Jurist seinen Resturlaub – immerhin fünf Monate – vorm Pensionsbeginn abbaut. Humer ist Fixstarter.

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