25.05.2022 06:00 |

„Krone“-Kommentar

Marketing-Gag aus der ÖVP

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Natürlich trifft die Teuerung bei den Energiepreisen ärmere Haushalte besonders. Da ist zweifellos die Politik gefordert einzugreifen. Österreich ist ein Hochsteuerland. Sozialleistungen wurden in den letzten Jahren nie an die Inflation angepasst. Es ist Sache der Regierung, hier Maßnahmen zu setzen.

Doch anstatt Steuern zu senken oder auszusetzen ist der ÖVP-Zentrale offenbar ein besonderer Marketing-Gag eingefallen. Der Verbund, das größte Energieunternehmen im Land, das zu 51% der Republik gehört, startet eine riesige Rabatt-Aktion.

Offiziell hat das eine mit dem anderen natürlich nichts zu tun. Denn der Verbund ist eine börsenotierte Aktiengesellschaft, der Eigentümer darf keine Weisung geben. Jeder Zusammenhang ist zufällig. Es ist auch nur Zufall, dass der Verbund-Chef früher ÖVP-Landespolitiker war.

Vieles mutet aber seltsam an: Zuerst erhöhe ich den Preis, und dann gebe ich einen Rabatt? Abgesehen davon, dass das ganze kompliziert (Wer ist bedürftig? Wer kontrolliert das?) und bürokratisch aufwändig ist, riecht es für manche nach Wettbewerbsverzerrung.

Hingegen werden Sonderdividenden für Stromkonzerne, deren Gewinne aufgrund der hohen Erzeugerpreise in die Höhe schießen, in ganz Europa diskutiert. Das Geld kann der Staat dann an Einkommensschwache zurückgeben. Das hätte den großen Vorteil, dass alle davon profitieren und nicht nur ein paar Tausend.

Manfred Schumi
Manfred Schumi
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).