„Krone“-Interview

Andreas Herzog: „Niederlagen machen mich narrisch“

Fußball National
19.05.2022 10:22

Auf seiner ersten Station als Klubtrainer steht Andreas Herzog am Rande des Abgrunds. Der „Krone“ gewährte er Einblick in sein Inneres.

„Krone“:Als Sie die Admira im Vorjahr übernahmen, wollten Sie den Klub an die Top 6 heranführen - jetzt steht das Wasser bis zum Hals . . .
Andreas Herzog: Es ist mir nicht gelungen, meine Erwartungen umzusetzen, vor allem in den Schlüsselspielen. Somit stehen wir nun da, wo wir sind.

Woran lag’s?
Wir wollten mit unseren jungen Wilden dynamischen Offensivfußball zeigen, scheiterten aber zu oft an der Umsetzung. Aber wir sind noch nicht weg. Jetzt gilt es, die Burschen zu pushen. Wir haben immerhin auswärts seit September nicht verloren - daran können wir uns vor dem Duell gegen den LASK sicher aufrichten.

Nach dem Spiel vor zwei Wochen gegen Wattens haben Sie sich vor Journalisten selbst in Frage gestellt, zweifelten, ob Sie der richtige Trainer für die Admira sind . . .
Ich hinterfrage mich nach jeder Niederlage, sogar nach jedem schlechten Training. Niederlagen machen mich narrisch, ich kann nicht verlieren - und in dieser Saison haben wir sehr viel verloren.

Binnen weniger Wochen vom seriösen Teamchef-Kandidaten zum Trainer jenes Klubs, den viele als Absteiger sehen - wie bewältigen Sie diesen Spagat?
(lacht): Daran hat der Nuhiu großen Anteil. Als ich U21-Teamchef war, vergab er mit einem Sitzer unsere Chance, zur EM zu fahren. Danach wäre ich wohl Nationaltrainer geworden. Letzten Samstag war er Altachs Matchwinner gegen die Admira . . .

Als Spieler von Europaklasse-Format haben Sie Drucksituationen meist gut bewältigt - wie geht der Trainer Andi Herzog mit Druck um?
Ich hatte mir schon als Spieler viel Druck auferlegt, als Trainer sind Belastung und Stress aber noch größer. Es wird viel schwieriger, abzuschalten. Ich versuch’s, aber den idealen Weg habe ich noch nicht gefunden.

Was würde ein Abstieg auf Ihrer ersten Station als Klubtrainer für Ihre weitere Karriere bedeuten?
Natürlich mache ich mir darüber Gedanken, aber die sind momentan unwichtig. Ich weiß gar nicht, ob mein Vertrag auch für die zweite Liga gilt, weil ich meine Verträge selten gelesen habe. Aber ich gehe von einem positiven Ende aus - wir schaffen das!

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(Bild: KMM)



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