Kunden weggebrochen

Firma eines steirischen Honorarkonsuls in Konkurs

Die Chip-Krise als Ursache: Die Intellic GmbH mit Sitz in Seiersberg hat einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens eingebracht - das meldeten am Dienstag heimische Kreditschützer. Als Geschäftsführer fungiert Ernst Wustinger, der auch steirischer Honorarkonsul für Italien ist. 

Das im Jahr 2007 gegründete Unternehmen vertreibt elektronische Tachographen EFAS (elektronischer Fahrtenschreiber), DSRC Antennen und Motion Sensoren für Transportunternehmen in der Europäischen Union und dem AETR-Raum.

Hauptkunde weggebrochen
Die Produkte werden von internationalen Produzenten hergestellt und geliefert, der Vertrieb erfolgt durch Key Account Manager des Unternehmens und durch ein Joint Venture in der Türkei, an dem das Unternehmen 50 Prozent der Anteile hält. Die Zertifizierung und die Entwicklung erfolgten durch eine deutsche Schwestergesellschaft bzw. die Muttergesellschaft Intellic Traffic Systems AG.

Die Corona-Pandemie bzw. die dadurch ausgelöste globale Chip-Krise sowie die Unterbrechungen der Lieferketten führten zu einem massiven Umsatzeinbruch. Die Chip-Krise führte bekanntermaßen auch zu Produktionsstillständen bei Autobauern, sodass die vom Unternehmen abgerufenen Stückzahlen stark rückläufig waren. Laut Insolvenzantrag habe z.B. der Hauptkunde die vertraglich vereinbarten Stückzahlen um die Hälfte pro Jahr reduziert.

Staatshilfe nur Tropfen auf heißem Stein
Trotz Verhandlungen mit den Hauptlieferanten und Stundungen erfolgte laut KSV1870 letztlich die Aufkündigung des Liefervertrages durch den wesentlichen Hauptlieferanten, zumal die Liquiditätskrise auch durch Inanspruchnahme staatlicher Coronahilfen nicht beseitigt werden konnte.

Die Verbindlichkeiten betragen rund 9,8 Millionen Euro, die Aktiva bewertet man mit 1,13 Millionen Euro - das Unternehmen kann nicht fortgeführt werden.

Fünf Dientnehmer und 35 Gläubigersind insgesamt betroffen.