Kollege schnappte ihn
Londoner Polizist wollte 13-Jährige missbrauchen
Da er ein vermeintlich 13-jähriges Mädchen sexuell missbrauchen wollte, wurde ein Londoner Polizist am Mittwoch zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Er war auf einen Undercover-Polizisten gestoßen, der ihn anzeigte.
Der 52-Jährige habe mit seinem Verhalten das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Polizei beschädigt, sagte Richterin Jane Miller am Mittwoch im Gericht in Winchester. Konkret hatte der Mann online und per WhatsApp mit der vermeintlich 13-jährigen „Caitlin“ explizite Nachrichten getauscht und sich schließlich im Oktober 2021 auch zu einem Treffen in Basingstoke verabredet.
Mit Kondomen und Gleitgel unterwegs
Bei der Chat-Partnerin handelte es sich jedoch nicht um eine Minderjährige, sondern um einen Undercover-Polizisten. Als der 52-Jährige festgenommen wurde, fanden seine Kollegen Kondome und Gleitgel. Der Polizist behauptete, dass er damit gerechnet hätte, eine Erwachsene zu treffen, die eine Fantasie ausleben hätte wollen. Das Gericht glaubte ihm diese Geschichte nicht und verurteilte ihn zu fünfeinhalb Jahren Haft.
Kein Einzelfall
Für die Londoner Metropolitan Police (Met) bedeutet das Urteil eine weitere Belastung. Zuletzt waren zahlreiche Fälle krimineller Beamter öffentlich geworden. Aufsehen erregte vor allem, dass ein Polizist der Met im März 2021 die Londonerin Sarah Everard auf offener Straße entführte, später auch vergewaltigte und ermordete.
Scotland Yard kämpft zudem immer wieder mit Rassismusvorwürfen. Am Mittwoch musste sich die Behörde bei der britischen Sprinterin Bianca Williams und ihrem Partner, dem portugiesischen Läufer Ricardo do Santos, entschuldigen. Beamte hatten die beiden im Juli 2020 in London angehalten, mit Handschellen gefesselt und ihr Auto erfolglos nach Waffen und Drogen durchsucht. Angaben zum damals drei Monate alten Baby des Paares landeten in einer Datenbank für polizeibekannte Kinder. Williams hatte den Polizisten vorgeworfen, sie aus rassistischen Gründen kontrolliert zu haben. Den beteiligten fünf Beamten droht nun die Entlassung.
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