Opfer ohne Gedächtnis

Filmriss nach Unfall: „Wie ein Computerabsturz“

Symbolbild

(Bild: AFP)

„Filmriss“ – und der dauert schon länger als 17 Tage! Nach einem schweren Unfall in Linz mit einem Elektro-Roller kann sich ein 39-Jähriger an nichts erinnern. Weder, warum er überhaupt unterwegs war, noch, wie es zum Unglück gekommen ist. Damit ist auch unklar, ob er selbst gestürzt oder niedergefahren worden war.

Zwei Zeuginnen konnten sich nur an einen lauten Knall erinnern und fanden dann – am Samstag, 9. April, kurz vor Mittag – auf der Landstraße bei der Kreuzung mit der Bismarckstraße den 39-Jährigen reglos am Boden liegend auf. Die Polizei geht davon aus, dass aber noch viel mehr Leute zu dieser Zeit dort unterwegs gewesen sein müssen und hofft nun auf Hinweise, wie der Unfall passiert ist.

Denn der Linzer hat wegen seiner schweren Kopfverletzungen – Schädelbruch mit Gehirnschwellung – einen Gedächtnisverlust erlitten und kann sich an nichts mehr erinnern, was mit dem Unfall zu tun hat.

Eine Amnesie ist bei einem Schädel-Hirn-Trauma durchaus möglich. Meist ist sie auf einen Zeitraum um das Ereignis begrenzt.

Tim von Oertzen, Neurologie-Primar

Keine Vorhersage möglich
Ob die Erinnerung doch noch zurückkommt, trauen sich Mediziner nicht vorherzusagen. Neurologie-Primar Tim von Oertzen vom NeuromedCampus in Linz erklärt es mit folgendem Vergleich: „Es ist, wie wenn Daten vor einem Computerabsturz nicht auf die Festplatte gespeichert sind, dann sind sie erst gar nicht angekommen und damit nicht abrufbar.“