Weil das bestellte Essen erst nach zwei Stunden kam und ausgeronnen war, bat ein Linzer um eine erneute Lieferung – die war nicht komplett und auch zermatscht. Der folgende Streit landete am Freitag am Landesgericht Linz. Dort wurde der Lieferfahrer vom Vorwurf der gefährlichen Drohung im Zweifel freigesprochen.
„Wir sind keine großen Köche und bestellen daher sehr oft. Aber so etwas ist mir noch nie untergekommen, das war wie im Fiebertraum“, meldete sich ein junger Linzer (26) bei der „Krone“. Seine Lebensgefährtin und er hatten im September bei einem bekannten arabischen Lokal Essen bestellt. „Wie der Lieferfahrer dann nach zwei Stunden mit völlig zermatschtem Essen gekommen ist, habe ich ihm gesagt, dass das nicht geht und er uns bitte die drei Gerichte noch einmal bringen soll“, erzählt der Logistiker.
„Du musst Jude sein“
Allerdings kam beim zweiten Anlauf nur eine Speise, und auch die war laut dem verärgerten Kunden in keinem appetitlichen Zustand. „Als ich ihm das gesagt habe, ist der Lieferant total ausgerastet. Er hat mich bedroht, angeschrien und gemeint, ich müsse ein Jude sein, weil mein Nachname deutsch ist und wir auf Arabisch geredet haben“, so der Syrer, der neben akzentfreiem Deutsch und Arabisch auch Russisch, Kurdisch und etwas Hebräisch spricht. Die Streiterei mit dem Lieferanten soll sogar handgreiflich geworden sein, die Lebensgefährtin rief deshalb die Polizei.
Freispruch im Zweifel
Das Paar erstattete Anzeige gegen den Lieferfahrer, am Freitag wurde am Landesgericht Linz wegen gefährlicher Drohung verhandelt. Der Lieferfahrer wurde im Zweifel freigesprochen, der Freispruch ist rechtskräftig. Das versteht der 26-Jährige nicht: „Damit hätte ich nicht gerechnet. Dort bestellen wir nie wieder.“
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