Laut Besitzer läuft‘s

„Traurigstes“ Einkaufszentrum steht in Enns

Oberösterreich
23.04.2022 18:00

Jahrelang galt das inzwischen an die WAG verkaufte Uno Shopping in Leonding als das wohl „traurigste“ Einkaufszentrum Oberösterreichs. Doch es geht noch schlimmer: Denn das Ennscenter in Enns übertrifft das Uno in Sachen Leerstände, Baufälligkeit und 80er-Jahre-Charme um ein Vielfaches.

Die Ennser juckt das Ennscenter am Römerfeld schon längst nicht mehr. Denn die Hoffnung auf attraktive Geschäfte, gepaart mit vielschichtiger Gastronomie, ist verflogen. 2018 hatte der Wiener Eigentümer, die Immobilienrendite AG, noch große Pläne: Mit neuen Mietern, einer Gastromeile und einem Indoor-Kinderspielplatz wollte man das Fachmarktzentrum attraktivieren. Passiert ist bis heute nichts. Außer dass der neben Tedi einzig große und namhafte Mieter, Happyfit, das Weite suchte und im Vorjahr in unmittelbarer Nähe selber baute. 

Trauriger Anblick
Zurück blieb das in die Jahre gekommene Center, das auch beim „Krone“-Lokalaugenschein einen mehr als traurigen Anblick abgibt. Die Außenfassade bröckelt, an manchen Stellen haben sich amateurhafte Graffitikünstler versucht. Trostlos wirken die leeren Kojen. Auch der Parkplatz ist großteils leer, für Frequenz sorgen höchstens „Feinkost Zellinger“ und der Bankomat (!). Und zu Mittag auch das Asia Restaurant. Aber: Das sind alles keine Errungenschaften des Wiener Eigentümers, denn sie waren bereits vor ihm da.

Umso rätselhafter erscheint es, dass sich der Immobilienentwickler, dessen - laut eigenen Worten - Passion es ist, Zentren, für die andere keine Ideen mehr haben, zu revitalisieren, im Internet für das bemitleidenswerte Einkaufszentrum sogar feiert. Dort ist zu lesen: „Unser Ennscenter am Römerfeld bietet eine innovative Mischung aus Shopping, Gastronomie, Freizeitangeboten und kleinen Büros für EPU - ein Angebot, das es im Raum Enns vorher so noch nicht gab. Wir haben unserem Ennscenter durch Upcycling einen neuen Sinn gegeben - ein Vorteil für die Bevölkerung, Unternehmer und unsere Investoren.“ Eine Stellungnahme steht noch aus, war für die „Krone“ bis Redaktionsschluss niemand erreichbar.

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