„Krone“-Kommentar

Rudi Anschober: Lieber Agur!

Analysiert für die „Krone“: der ehemalige Gesundheitsminister und Grün-Politiker Rudi Anschober

(Bild: APA, Krone KREATIV)

Als wir dich vor fast 13 Jahren aus der Steiermark geholt haben, zeigten uns deine riesigen Pfoten, welch wunderschöner großer Hund du bald werden wirst. Rasch hast du dich mit unseren Katzen angefreundet, bist ein wichtiger Teil unseres Lebens geworden. In der Früh als Erstes eine Runde mit dir in der Natur, in der Nacht eine letzte.

Schon als kleiner Welpe hast du mich in mein Regierungsbüro in Linz begleitet. Seit einem Fotoshooting mit Kindern, die du so geliebt hast, hat es dir viel Spaß gemacht, fotografiert zu werden.

Du warst durch und durch ein „grüner“ Hund, hast gejubelt, sobald wir zum Bahnhof oder zur Straßenbahn kamen, bist mit Begeisterung in den Zug gestiegen. Deine besondere Liebe galt der U-Bahn in Wien. Kaum hast du sie gesehen, hast du vor Freude gesungen und gebellt - am Weg zu ihr sogar vor Aufregung mit den Zähnen geklappert.

Du warst so ungewöhnlich: Bist zu allen Lebewesen freundlich gewesen und fast alle haben liebevoll auf dich reagiert. So hast du mich immer an mein politisches Motto erinnert: Es geht uns nicht besser, weil es dem anderen schlechter geht. Es geht uns gut, wenn es auch dem anderen gut geht.

In den letzten Monaten bist du sehr krank geworden. Die Hinterbeine waren nicht mehr stabil und zu Weihnachten erfuhren wir von deinem Krebs.

Lieber Agur, danke für die großartige Zeit mit dir. Dein Platz ist leer, dein Körper ist gegangen. Aber ich spüre dich überall.