13.04.2022 05:55 |

Viele Hürden

„Bauernhof so gestaltet, dass es für uns passt!“

Die „Krone“ war zu Besuch bei Hühnerbauer Tschrepitsch im Lavanttal. Ein Teil der produzierten Eier wird zu Teigwaren gemacht, aber es gibt noch mehr Angebote, damit sich der Betrieb rentiert.

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Etwa 6000 Legehühner laufen seit 2009 auf dem Hassler-Hof in Weißenberg bei Lavamünd frei herum. „Zuvor führten meine Eltern einen kleinen Hof mit Mutterkuhhaltung. Das hätte sich für mich nicht rentiert“, sagt Martin Tschrepitsch, der sich vor der Übernahme mit seiner Frau Kerstin verschiedene landwirtschaftliche Betriebe angeschaut hat. „Am besten hat uns das Arbeiten mit Hühnern gefallen.“ Und so entstand der Legehennenbetrieb mit Freilandhaltung.

Neben dem großen Stall haben sie auch ein zweites kleineres Gebäude für 390 Hühner errichtet. „Unsere Hennen werden mit 18 Monaten an die Suppenfabrik verkauft. Und weil der Stall für die nächsten Tiere gesäubert werden muss und wir während der Übergangszeit weiter Kunden versorgen wollen, haben wir 390 Hennen in einem anderen Haus untergebracht“, erklärt der 48-Jährige, der nebenbei als Fahrlehrer arbeitet.

Viele Zusatzangebote
Doch bei dem Ehepaar mit drei Kindern gibt’s nicht nur Eier. Den Keller haben die beiden in eine Nudelfabrik umgestaltet. „Mit den Eiern werden auch Teigwaren hergestellt. Bei uns im Hofladen gibt’s auch Most und Schnaps.“ Tschrepitsch liefert seine Eier an Gasthäuser und betreibt einen Bauernladen in Lavamünd. „Ohne die ganzen Zusatzangebote, die wir haben, würde sich unser Betrieb nicht rentieren. Es steckt viel harte Arbeit dahinter, aber wir machen es gern und mit Liebe!“

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Interview 
Hühnerbauer Martin Tschrepitsch aus Unterkärnten spricht über die Übergabe, die finanzielle Lage als Landwirt und die schmerzhafte Kostenexplosion.

„Krone“: 2004 haben Sie den Mutterkuhbetrieb Ihrer Eltern übernommen und bald auf Legehennenbetrieb umgestellt? Haben Ihre Eltern das sofort akzeptiert?
Martin Tschrepitsch: Bei der Übergabe ist es nicht so abgelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten. Aber Veränderungen müssen eben einmal her, und das müssen Altbauern in Kauf nehmen. Ob eines unserer Kinder übernehmen wird, bleibt ihnen überlassen. Zwingen werden wir sie mit Sicherheit nicht. Es ist ihr Leben!

Haben Sie mit der Teuerungswelle zu kämpfen?
Wir dachten, von der Eierproduktion allein leben zu können. Dem ist aber leider nicht so. Am Ende des Monats steigen wir mit null oder sogar Minus aus. Es fallen so viele Kosten an - das Futter, Betriebsmittel, einfach alles wird immer teurer. 2009 lagen die Futterkosten für einen Monat bei 4500 Euro, jetzt sind wir bei 11.000 Euro! Und diese Kosten sind ja nicht die einzigen, die anfallen! Einmal waren wir kurz davor, ein Jahr mit der Eierproduktion auszusetzen!

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