Zukunft mit Herkunft

„Vieles verändert, damit sich Arbeit auch lohnt!“

Kärnten
16.03.2022 08:02

Fleiß und Zusammenarbeit machen die Bergbauernfamilie Bacher aus. Doch die Zukunft zwang auch sie zum Umdenken, eine Änderung für ein lebenswertes Landwirteleben musste her!

Kehrtwende. 2013 war für die Familie Bacher in Ebene Reichenau ein ereignisreiches Jahr mit vielen notwendigen Veränderungen. „Wir haben den Stall modernisiert und von Milchwirtschaft mit Almmilch im Sommer auf Mutterkuhhaltung umgestellt“, erzählen Christian Bacher (54) und Sohn Florian, die den Betrieb mit insgesamt 180 Hektar auf 1250 Meter Seehöhe gemeinsam mit ihren Frauen betreiben.

„Die Umstellung war notwendig. Auch wir Bauern müssen mit der Zeit gehen, können nicht stehenbleiben“, sagt der 54-Jährige. „Für die Milch bekommt man heutzutage ja kaum noch etwas – da wird die schwere Arbeit quasi umsonst gemacht“, fügt sein Sohn hinzu. Umdenken war angesagt: „Wir sind 365 Tage an den Betrieb gebunden, müssen die Stallarbeit machen, Felder und den Wald bewirtschaften – was wir durchaus gerne machen“, erklärt der 28-Jährige. „Wir müssen aber auch unser Leben finanzieren, das darf man nicht vergessen. Daher musste eine rentable Lösung her!“

So setzte die Familie neben dem biozertifizierten Viehbetrieb – die Kälber werden an die BVG Kärntnerfleisch geliefert – auch auf die Forstwirtschaft. „Ohne Wald könnten wir uns den Hof, die Maschinen nicht leisten – der Wald ist faktisch unser Hauptarbeitsplatz!“, sagt der Bergbauer, der Rundholz an Sägewerke und selbst angefertigte Zaunstempel verkauft. Dankbar zeigt sich der 54-Jährige für die tatkräftige Unterstützung seines Sohnes. „Ich arbeite so lange ich kann! Und es tut gut zu wissen, dass ich einen Nachfolger habe!“

Interview
Landwirt Florian Bacher über das Leben als Jungbauer, Herausforderungen und den Generationenwechsel.

„Krone“: Warum haben Sie sich entschieden, den Hof zu übernehmen?
Florian Bacher: Im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, wie wichtig Bauern sind. Auch wenn es oft anstrengend und nicht immer leicht ist, bin ich dankbar, Landwirt sein zu dürfen. Besonders in Zeiten wie diesen schätze ich es umso mehr. Denn Landwirtschaft bedeutet eine gewisse Sicherheit; Sicherheit, sich versorgen zu können.

Viele Betriebe stehen vor dem Aus. Welche Faktoren, neben den Kosten, spielen noch mit?
Abgesehen von der wahnsinnigen Preisexplosion sehe ich die Übergabe als große Hürde. Alt- und Jungbauern sind oft nicht einer Meinung, was auch verständlich ist - dennoch muss gemeinsam nach Lösungen gesucht werde. Es geht schließlich um die Weiterführung des Hofs. Die ältere Generation müsste mehr Demut zeigen und verstehen, dass sich die Zeiten geändert haben.

Gewinnspiel

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Wie sieht Ihre Zukunft als Bauer aus?
Wir werden noch mehr auf Holzwirtschaft setzen, aber auch auf eine für uns optimale Lebensqualität.

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