Die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer 16-Jährigen, eine Messerattacke sowie ein Überfall auf einen 15-Jährigen durch Gleichaltrige - diese drei Vorfälle in jüngster Vergangenheit haben alle einen gemeinsamen Nenner: das Tatumfeld Linzer Hauptbahnhof. Verbrechen wie diese heizen die Debatte rund um den Verkehrsknotenpunkt als Oberösterreichs Kriminalitäts-Hotspot erneut an. Bei einem Lokalaugenschein am Samstagvormittag mit Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter und der ÖBB-Security ging die „Krone“ der Frage nach: Was wird für die Sicherheit auf dem Hauptbahnhof getan?
Von einem „normalen Personenaufkommen“ sprechen die Security-Leute, die im Schichtbetrieb 24 Stunden lang jeden Tag am Bahnhof für Ordnung sorgen. Bis auf eine obdachlose Frau, die von den Polizisten nach draußen begleitet wird, lief beim Besuch der „Krone“ alles gesittet ab. Auch beim berüchtigten „Kärntner-Auge“ - dem Durchgang von U-Bahn und Landesdienstleistungszentrum in das Tiefgeschoß - war alles ruhig. Erinnerte dieser Ort einst an einen täglichen Spießrutenlauf für viele junge Mädchen und Frauen, wurden mittlerweile sämtliche Sitzmöglichkeiten entfernt und der Bereich mit einer Absperrung „unattraktiv“ gemacht. Zudem setzt man auf volle Videoüberwachung.
90 Prozent aufgeklärt
180 Kameras sind am gesamten Bahnhof montiert, einen toten Winkel gibt es de facto nicht. „Das Lagebild und alle Wege sind sichtbar“, versichern die Beamten. „Wenn es einmal zu Problemen kommt, können wir durch die sehr gute Videoüberwachung und die Kontrolldichte die Täter identifizieren“, betont Kommandant Pogutter. 90 Prozent aller Straftaten, die direkt am Bahnhof passieren, würden aufgeklärt. „Eine Tat am Bahnhof lohnt sich nicht. Einige wollen das aber nicht verstehen“, sagt Pogutter weiter.
Bodycams
Die ÖBB-Security und auch eine Polizei-Dienststreife sind mit Bodycams ausgestattet, die sie bei Bedarf und unter vorheriger Ankündigung auch einschalten dürfen. „Ich bin selbst drei- bis viermal die Woche am Bahnhof - in Zivil oder in Uniform. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Bahnhof“, erklärt Pogutter.
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