Teurer Ladenhüter

Niemand will die blaue AvW-Villa in Krumpendorf

Kärnten
10.06.2011 11:07
Mittlerweile ist fast alles verscherbelt, was Wolfgang Auer Welsbach einst hatte: Aktien, Immobilien, Autos, ein Motorboot. Einzig sein Geschäftshaus, die blaue Villa am Ortsrand von Krumpendorf, entpuppt sich als Ladenhüter. Bis die Tausenden geschädigten Anleger aber etwas von ihrem Geld wiedersehen, wird es trotzdem noch lange dauern, da die ersten Musterprozesse erst anlaufen.

Diese Woche hätten die letzten Immobilien aus dem Hause AvW versteigert werden sollen. Doch bis auf zwei Angebote – ein Baugrund in Velden (brachte 199.000 Euro) sowie eine große Landwirtschaft auf dem Gunzenberg (ging um 625.000 € weg) – hielt sich das Interesse in Grenzen.

"Für die blaue Villa in Krumpendorf gibt es leider überhaupt keinen Bieter", seufzt Masseverwalter Gerhard Brandl, dessen Job es ja ist, seit dem Konkurs des betrügerischen Finanzkonglomerats alles zu verkaufen, um Geld für Gläubiger und Geschädigte aufzutreiben.
Das Geschäftshaus wurde mit 413.000 Euro bewertet.

Wird Preis herabgesetzt?
"Jetzt müssen wir uns aber überlegen, Einbußen in Kauf zu nehmen und den Preis herabzusetzen", so Brandl. Darüber wird aber erst wieder im Gläubigerausschuss entschieden. Insgesamt läuft die Verwertung bestens, auch wenn der zu acht Jahren verurteilte Wolfgang Auer Welsbach geschimpft hatte, dass sein Vermögen verschleudert würde.

"Wir haben mehr als 105 Millionen Euro zusammenbekommen", ist Brandl stolz. Allerdings geht davon knapp die Hälfte nach einem Vergleich an die Capital Bank. Wie viel die Tausenden Opfer bekommen, ist nach wie vor offen. Bekanntlich liegt es am Obersten Gerichtshof zu klären, ob die Genussscheine als Fremd- oder Eigenkapital anzusehen sind, die Kernfrage der Schadenersatzforderungen.

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