Großeinsatz

Brüder aus Oberösterreich traten Schneebrett los

Oberösterreich
14.03.2022 06:00

„Lawinenabgang mit zwei Verschütteten“, lautete am Samstag die Erstalarmierung für sechs Bergrettungsteams aus Oberösterreich und der Steiermark, nachdem in den Haller Mauern bei St. Gallen ein Schneebrett abgegangen war. Ein Großeinsatz war die Folge. Auch Such- und Lawinenhundestaffeln sowie zwei Helikopter-Crews wurden angefordert.

„Nach der Erstalarmierung mussten wir natürlich vom Schlimmsten ausgehen, deshalb auch der Großeinsatz“, sagt Enrico Radaelli, Sprecher der Bergrettung Steiermark. Nordseitig des Hexenturms in den Haller Mauern bei St. Gallen (Steiermark) war kurz nach 7 Uhr in 1500 Metern Höhe eine Lawine abgegangen. Zwei Tourengeher - ein Brüderpaar (21, 24) aus dem Bezirk Steyr-Land - war davon betroffen. Dass die Lage schließlich nicht ganz so dramatisch war, kristallisierte sich erst nach dem Überflug des ÖAMTC-Helis „Christophorus 99“ heraus. Radaelli: „Es war niemand mehr verschüttet, aber eine schwer verletzte Person im unwegsamen alpinen Gelände benötigte schnell Hilfe.“

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Zum Zeitpunkt des Unfalls war Lawinenwarnstufe 1. Die Altschneeproblematik ist aber in exponierten Nordhängen nicht zu unterschätzen.

Enrico Radaelli (40), Sprecher der Bergrettung Steiermark

24-Jähriger schwer verletzt
Die oberösterreichischen Brüder waren um 5.30 Uhr früh im Bärenkar auf Tourenskiern zum Gipfel des Hexenturms aufgebrochen. In der 35 Grad steilen Nordost-Rinne löste der 24-Jährige die Lawine aus, die ihn etwa 300 Höhenmeter mitriss. Dabei hatte er noch Glück, denn er wurde nicht verschüttet - allerdings schwer verletzt. Einen Schutzengel hatte auch sein jüngerer Bruder (21), der zwar umgerissen wurde, sich aber noch an einem Busch festklammern konnte und nur leicht verletzt wurde.

Hubschrauber konnte wegen Starkwindes beinahe nicht landen
„Problematisch war, dass der Notarzthubschrauber wegen des starken Windes beinahe nicht landen hätte können. Es hat mehrere Versuche gebraucht, bis Flugretter und Notarzt abgesetzt werden konnten“, so Radaelli. Der 24-Jährige wurde vor Ort erstversorgt, dann mittels Tau zu einem Zwischenlandeplatz und anschließend ins Klinikum Kirchdorf geflogen. Sein Bruder musste von Bergrettern mit einem Akja ins Tal transportiert werden, weil eine weitere Helikopterlandung unmöglich war. Radaelli: „Er war unterkühlt und geschockt, wir haben ihn mit Tee und Wärmepackungen versorgt, bis Bekannte ihn abgeholt haben.“

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