Reisebüros freuen sich

Sommerurlaub: Viele Ziele sind schon ausgebucht

Irland ist als Reiseziel hoch im Kurs.

(Bild: Karin Podolak)

Über eine äußerst gute Buchungslage können sich nach langer Durststrecke steirische Reisebüros freuen: Griechenland und Italien werden für den Sommerurlaub besonders häufig nachgefragt, manche Angebote sind jetzt schon völlig vergriffen. Russland-Reisen wurden indes in Bausch und Bogen aus den Programmen genommen.

„Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass das Hotel Ihrer Wahl für den angegebenen Wunschzeitraum nicht mehr zur Verfügung steht.“ „Ein Mietauto für eine vierköpfige Familie ist bis in den August hinein nicht mehr zu bekommen.“ So oder so ähnlich platzt zur Zeit so mancher Traum vom nächsten Sommerurlaub. Nach zwei Jahren Zwangspause zieht es jetzt offenbar besonders viele Erholungs- und Abwechslungssuchende in die Ferne, was sich auch in den steirischen Reisebüros längst widerspiegelt.

„Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Irland – es sind ganz auffallend NATO-Mitgliedsstaaten, also sichere Länder, die nachgefragt werden“, berichtet Robert Wolf von Weltweitwandern. Ungewöhnlich früh sei so manches Ziel gar nicht mehr zu haben: „In Sardinien beispielsweise sind sogar unsere Zusatztermine schon wieder ausgebucht, für die Azoren ist man jetzt ebenso bereits spät dran, das slowenische Soča-Tal ist sogar bis zum Ende des Jahres voll“, erzählt der Grazer Experte.

(Bild: AFP)

„Impflotterie“: Zwei, drei oder gar vier notwendig?
Durch die Quasi-Abschaffung des Grünen Passes in Österreich ist es für Reiseveranstalter übrigens nicht gerade einfacher geworden. Wolf: „Corona bleibt – wenn auch in veränderter Form – ein Thema. Wie viele Impfungen brauche ich für welches Land? Mit dem gängigen Regelwerk für das Herkunftsland sowie das Zielland allein ist es ja nicht getan; sobald ein Zwischenstopp notwendig ist, muss man auch die Vorgaben dieses Landes beachten“.

Russland als Reiseziel bis auf Weiteres gestrichen
„Sehr, sehr viel gebucht“ wird gerade auch bei Gruber Reisen, sagt Geschäftsführer Max Schlögl. „Kroatien und Italien gehen besonders gut, zu lange warten sollte man aber bei gar keinem Ziel mehr, die Zeit der Last-Minute-Urlaube ist vorbei“, meint der 35-Jährige.

Max Schlögl

(Bild: Gruber Reisen/Erwin Scheriau)

Fernreisen werden noch eher verhalten gebucht. Mauritius, Seychellen oder die USA sind aber zum Beispiel schon wieder gut möglich.

Steirischer Reiseveranstalter-Branchensprecher Max Schlögl

Polen- und Baltikum-Reisen blieben jetzt hingegen Ladenhüter, Russland hat man geschlossen aus dem Programm genommen, da herrsche in der Branche Einigkeit. Ob die Logistik den großen Ansturm von 0 auf 100 überhaupt stemmen kann? Schlögl: „Das größte Problem sind wie überall die fehlenden Mitarbeiter.“