Experte im Interview

„Nur zwei Prozent der Schutzräume sind benutzbar“

Oberösterreich
11.03.2022 13:00

Baumeister Manfred Schuster aus Regau hat sich mit der Firma SEBA auf Einbauten von Bunkern spezialisiert. Schon seit Beginn der Pandemie kann er sich nicht über Langeweile beklagen. Der Fachmann schätzt, dass nur zwei Prozent der oö. Bevölkerung einen funktionierenden Schutzraum besitzen.

„Krone“:Herr Schuster, Sie sind gar nicht so leicht ans Telefon zu bekommen. Wahrscheinlich sind Sie derzeit ein gefragter Mann.
Manfred Schuster: Das geht schon seit zwei Jahren so. Als die Pandemie begonnen hat, haben viele Zeit zum Nachdenken gehabt. Bei mir läutet tatsächlich oft das Telefon, teilweise sind es aber auch Leute, die sich nur erkundigen wollen. Wer tatsächlich einen Schutzraum möchte, ist dann überrascht, das mit Wartezeiten zu rechnen ist.

„Krone“: Wie muss man sich einen Schutzraum vorstellen? Und wie teuer ist so etwas?
Schuster: Für vier Personen rechnet man mit 15 Quadratmetern Fläche. Dafür muss man etwa mit 15.000 Euro rechnen. Weil es oft ein Gegenargument ist, dass man nicht so viel Platz verbrauchen will: Man kann den Schutzraum ja auch als Fitnessraum oder Weinkeller nutzen. Wichtig ist nur, dass man ihn innerhalb von ein bis zwei Stunden im Notfall leer räumen kann.

„Krone“: Wer leistet sich tatsächlich so einen Schutzraum?
Schuster: Bei einem gewissen, gehobenen Standard ist das ganz normal, dass man einen Schutzraum berücksichtigt. Ansonsten haben viele einen, weil die Eltern beim Hausbau darauf geachtet haben.

„Krone“: Sie schätzen, dass nur zwei Prozent Zugang zu einem funktionierenden Schutzraum haben.
Schuster: Das ist realistisch. Es gibt zwar in öffentlichen Gebäuden durchaus Schutzräume. Die sind aber oft nicht fertig oder nicht gewartet.

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