GUTEN MORGEN

Geist aus der Flasche | Angstpreis

Manche halten die österreichische Neutralität als schon längst nicht mehr „immerwährend“, wie es am 26. Oktober 1955 beschlossen worden war. Die Haltung unseres Landes im russischen Invasionskrieg in der Ukraine hat die Diskussion nun neu angefacht. ÖVP-Urgestein Andreas Khol ging zuletzt am weitesten, als er formulierte, dass die Neutralität nicht mehr schütze. Österreich, so meint er, müsse sich für den NATO-Beitritt oder die Mitarbeit an einer europäischen Armee der EU entscheiden. Damit war ein Geist aus der Flasche, den der aktuelle ÖVP-Chef flugs versuchte, wieder dorthin zurückzubringen. Karl Nehammer, gerade auf Gas-Einkaufstour im Nahen Osten unterwegs, erklärte am Montag die Debatte um die Neutralität für „beendet“. Nicht anzunehmen, dass ihm das mit diesem „Machtwort“ auch wirklich gelingt. So viel ist klar: Die Neutralität, mit deren Geschichte sich in der heutigen „Krone“ Hans Peter Hasenöhrl umfassend beschäftigt, bleibt vielen Österreichern höchstes Gut. Das dürfte auch der Bundeskanzler erkannt haben.

Angstpreis. Jetzt purzeln wieder die Rekorde. Rohöl wurde am Montag mit dem höchsten Preis seit den bisherigen Spitzenwerten im Jahr 2008 gehandelt, Erdgas sprang im europäischen Großhandel auf einen Allzeit-Rekord - 335 Euro je Megawattstunde, erst vor ein paar Tagen war die 200-Euro-Marke geknackt worden. Umgekehrt lässt der „Angstpreis“, wie es die „Krone“-Wirtschaftsredaktion formuliert, Gold wieder glänzen. Auch da ist der Allzeit-Rekord nicht mehr weit entfernt. Auf der anderen Seite gingen am Montag die Aktienmärkte weltweit weiter in die Knie, Wien erwischte es dabei mit einem Minus von drei Prozent besonders heftig. Und ganz besonders erwischt es die Autofahrer: Die bezahlen jetzt schon bis zu zwei Euro pro Liter Benzin oder Diesel. Auch das kann, nein muss man Angstpreis nennen!

Einen schönen Dienstag!

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