Zulieferer fallen aus

Ukraine-Krieg trifft immer mehr Firmen im Inland

Wirtschaft
04.03.2022 06:00

Neben Werksschließungen im Kriegsgebiet leiden immer mehr heimische Betriebe von Autobranche bis Anlagenbau unter dem Ausfall von Zulieferungen aus der Ukraine.

Weil die Ukraine einer der größten Hersteller von Kabelbäumen für die Autoindustrie ist und die Lieferungen nun ausfallen, muss BMW Steyr, wie berichtet, die Produktion von Dieselmotoren einstellen. Auch der Lkw-Erzeuger Steyr Automotive stoppte mangels Kabeln vorerst eine Woche das Werk. Bei Magna Steyr in Graz ist man derzeit noch mit allen Teilen für die Produktion von Mercedes G, BMW 5 usw. versorgt, doch das kann sich stündlich ändern, heißt es aus dem Unternehmen. „Für die Beschaffung sind unsere Auftraggeber zuständig.“

Immer mehr Betriebe spüren Auswirkungen
Generell spüren immer mehr Betriebe und Branchen die Auswirkungen des Krieges. So bekommt die steirische Knill-Gruppe viele bestellte Lkw-Ladungen an Elektroisolatoren nun nicht, die für den Bau der Hochspannungsleitung in Salzburg dringend benötigt werden. Auch weitere Aufträge stocken. Bemerkbar macht sich weiters bei Stahlbaubetrieben der Ausfall von ukrainischen Vorprodukten, etwa Brammen, aus denen Bleche gewalzt werden. Die Voest bezog an die 30 Prozent ihres Eisenerzes aus dem Kriegsland. Der Konzern will die nächsten Monate mit Vorräten durchkommen, dann würden andere Lieferanten einspringen.

Sogar Halbleiterhersteller wie Infineon und AT&S könnten bald betroffen sein, denn die Ukraine war einer der größten Erzeuger von Edelgasen wie Argon und Neon, die für die Chiperzeugung erforderlich sind. Von Österreichs Händlern haben laut Umfrage neun Prozent Geschäfte oder Niederlassungen in den beiden Kriegsländern, und jeder Fünfte hat dort wichtige Lieferanten, etwa von Textilien. Sie erwarten Nachschubausfälle und Preiserhöhungen.

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